Eine Anwältin und ein Laienjurist liegen zunächst im nachbarschaftlichen „Rosen-Krieg“ und – wie anzunehmen ist – am Ende im selben Bett. Bis dahin allerdings müssen zunächst die Gattin des verbitterten Stinkstiefels und zugleich beste Freundin der Nachbarin unter die Erde, und danach müssen viel dicke Luft in der herbstlichen Vorstadt, manch Polizeieinsatz und ein Gerichtsverfahren ausgestanden werden. Die Streithähne halten durch, weil ihnen ein zugelaufener Kater die Einsamkeit versüßt. Puschi heißt er für den übellaunigen Pensionär, Lumpazi nennt ihn die von der Kanzlei freigestellte Nachbarin. Nach einer zwischenzeitlichen Versöhnung ist der Kater Stein des juristischen Anstoßes. Und die Blondine von nebenan, die sich den rüstigen Pensionär schnappen will, führt Regie in der kleinbürgerlichen Miez-Intrige.
Eine Katze als Erzähler ist schwer gewöhnungsbedürftig. Doch wenn einem irgendwann diese altklugen Monologe über den „Dosenöffner“ Mensch nicht mehr auf die Nerven gehen, dann lässt sich erkennen, dass hier ein Komödienmaschinchen durchaus wohltuend schnurrt und dass es schon ein feiner, kleiner Unterschied ist, wer einem hier die Gemeinplätze vom „Sie können nicht mit, aber auch nicht gegeneinander“ nahe bringt. Robert Atzorn und Eva Mattes als zwei Liebende in spe, die sich schon während des Studiums heimlich anschmachteten, deuten diese kleinen Nuancen der Sympathie bei allen juristischen Spiegelfechtereien immer mal wieder leise an. Janek Rieke ist als der gutmütige Sohn die Idealbesetzung und Autorin Edda Leesch hat sich die intrigierende Nachbarin nicht unkomisch auf den Leib geschrieben. „Das Glück ist eine Katze“ will nicht mehr als eine kleine Schnurre sein. Das allzu Menschliche wird hier nicht im Rahmen eines „realistischen“ Wohlfühlfilms präsentiert, sondern als klassisch konstruierte Komödie aus der Vorstadt. Die handwerklich überzeugende Degeto-Produktion gibt sich offen – mit einem augenzwinkernden Miau in Richtung Zielgruppe – als Spiel zu erkennen. Und da stört dann auch die Katze als Erzähler nicht mehr.