Das Bernstein-Amulett

Muriel Baumeister in einer ansehnlichen, hochkarätig besetzten Historien-Saga

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Foto Rainer Tittelbach

Krieg, Russen-Einmarsch, DDR-Gründung, Arbeiter-Aufstand, Mauerbau – es sind bewegte Zeiten, in die ein junges Paar in der zweiteiligen Historiensaga “Das Bernstein-Amulett” hinein heiratet. Ein ansehnliches Zeitgemälde, gezeichnet in scharfen Konturen und mit markanten Charakteren, bei denen sich die Autoren nicht mit psychologischen Finessen aufhalten. Die Handlung drängt. 50 Jahre müssen erzählt werden. Trivialer, anrührender TV-Roman.

Krieg, Russen-Einmarsch, DDR-Gründung, Arbeiter-Aufstand, Mauerbau – es sind bewegte Zeiten, in die ein junges Paar in der zweiteiligen Historiensaga “Das Bernstein-Amulett” hinein heiratet. Bei der pompösen Hochzeit 1944 weiß die Heldin, ein verwöhntes Fräulein von Adel, wenig vom Leben, vom Krieg oder von Hitler. Sie ist Papas Liebling. Doch wenige Monate später muss sie sich selbst durch die Zeit der Nachkriegswirren schlagen. Der Vater von den Russen erschossen, der Ehemann in Gefangenschaft, die Mutter ein Nervenbündel. “Sie ist eine sehr pragmatische Frau, sie tut, was zu tun ist”, charakterisiert Hauptdarstellerin Muriel Baumeister die Entwicklung ihrer Tochter aus gutem Hause.

Weil die Lebensumstände 1945 so schwierig und die Gutsherrentochter immer gewohnt war, eine breite Schulter neben sich zu haben, ist es nicht verwunderlich, dass sie sich in den kultivierten russischen Offizier verliebt, der in ihrem Schloss mit seinen Leuten einquartiert wurde. Als ihr Mann aus dem Kriegsgefangenenlager heimkehrt, muss sie sich entscheiden: ein neues Leben oder der Versuch, es mit dem fremd gewordenen Ehemann noch einmal zu versuchen. Immerhin trägt sie von ihrem Offizier ein Kind im Bauch. Doch solche pikanten Verhältnisse kennt man schon in der Familie. Schließlich hatte der Vater der Heldin ein uneheliches Kind von einer Bediensteten. Keiner weiß davon. Auch sie ist auf dem Schloss groß geworden, war die Gutsverwalterin, fühlte sich aber immer gegenüber der Tochter des Hauses zurück gesetzt. Die neuen politischen Umstände nach dem Krieg nutzt die verbitterte junge Frau zur Rache an der adligen Sippschaft.

Was nach historischer Kolportage klingt – ist doch ein recht ansehnliches Zeitgemälde geworden, gezeichnet in scharfen Konturen und mit markanten Charakteren, bei denen sich die Autoren nicht lange mit psychologischen Finessen aufhalten konnten. Die Handlung drängt. 50 Jahre müssen erzählt werden: von dem Augenblick an, wo Bräutigam Michael von Au der Braut Muriel Baumeister das titelgebende Amulett um den Hals legt. Es geht noch durch einige Hände, bevor es zur Goldenen Hochzeit des Paares wieder auftaucht. “Das Bernstein-Amulett” ist ein Film, deren Dramaturgie nach Schema F gebaut ist und bei dem es den Zuschauer dennoch drängt, wissen zu wollen, wie es weiter geht. Bei diesem Genre hält die Handlung stets einen überraschenden Schicksalsschlag parat. (Text-Stand: 30.4.2004)

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Serie & Mehrteiler

ARD Degeto

Mit Muriel Baumeister, Michael von Au, Walter Giller, Nadja Tiller, Jürgen Hentsch, Nadeshda Brennicke, Merab Ninidze, Jaecki Schwarz

Kamera: Thomas Etzold

Schnitt: Ute A. Rall

Musik: Rainer Oleak

Produktionsfirma: Ziegler Film

Produktion: Regina Ziegler

Drehbuch: Wilfried Schwerin von Krosigk, Sue Schwerin von Krosigk

Regie: Gabi Kubach

EA: 30.04.2004 20:15 Uhr | ARD

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