Diesmal sitzt Wilsberg richtig in der Patsche. In der Regel muss man sich selten sorgen, wenn die Polizei ihn neben einer Leiche antrifft; irgendwie wurschtelt sich das Knautschgesicht mit der Lizenz zum Herumschnüffeln (Leonard Lansink) immer wieder aus der Patsche. Doch jetzt sieht’s finster aus: Er erwacht neben einer Leiche, der Koffer mit der Million ist verschwunden, und die jungen Entführer wollen die Wahrheit aus ihm herausprügeln. Dabei war der Münsteraner Antiquar wieder mal völlig unfreiwillig in die Geschichte gestolpert: Ein junges Mädchen fingiert einen Unfall, um sich Wilsbergs Vertrauen zu erschleichen. Sie hat ein Baby zur Welt gebracht, musste es aber auf Druck ihrer Eltern zur Adoption freigeben. Nun will sie angeblich bloß wissen, ob das Kind wohlauf ist. Dank der Hilfe von Freund Ecki (Oliver Korittke), der die Adresse auf dem kleinen Dienstweg herausfindet, hat der gutmütige Privatdetektiv den Auftrag prompt erledigt. Damit wird er allerdings zum unfreiwilligen Komplizen, denn das Mädchen und sein Freund entführen das Baby. Sie haben allerdings bloß 100.000 Euro gefordert; irgendjemand spielt ein ganz falsches Spiel.
Neben dem guten Plot von Thorsten Näter lebt „Falsches Spiel“, die von Peter F. Bringmann ungewöhnlich zupackend inszenierte „Wilsberg“-Episode, wie stets von der Atmosphäre. Liebevolle, amüsante Details und die frotzelnden Dialoge zwischen Ecki und Wilsberg ziehen einen unwiderstehlich in die Handlung. Gelungen ist auch die Entwicklung der Freundschaft: Ecki ist mittlerweile genauso genervt von Wilsbergs Marotten wie weiland Kumpel Manni, zumal der Antiquar Eckis schnittigen Alfa alles nicht gerade pfleglich behandelt. Kleiner Wermuts-Tropfen: Die jungen Darsteller müssen etwas viel schreien; und wer weiß, wie solche Krimis in der Regel laufen, ahnt bald, wer sich die Million unter den Nagel reißen will.