Im Rohbau eines Hauses in einer unfertigen Neubausiedlung findet die Polizei die Leiche einer Studentin. Offenbar hat man sie gefangen gehalten. Die Spuren führen zu der sektenähnlichen Glaubensgemeinschaft „Epitarsis“. Die Tote hatte sich von ihren Eltern losgesagt und wohnte mit anderen Mitgliedern der international erfolgreichen Organisation in einer WG. Die Ermittlungen von Moritz Eisner werden systematisch behindert. Ein „Epitarsis“-Jünger ist Staatsanwalt und weiß über die Arbeit des Sonderermittlers bestens Bescheid. Sogar Eisners Tochter wird zwischenzeitlich verdeckt angeworben – wodurch eine groß angelegte Hausdurchsuchung in letzter Minute vereitelt wird. Aber auch Eisner steht nicht mit leeren Händen da: zum einen hat er Kontakt zu Maria Levin, einer Journalistin, die eine „Gegen-Programmierung“ entwickelt hat, um die Verblendeten ins normale Leben zurückzuholen, zum anderen schickt er seinen Kollegen Karl Bindmayer undercover in die Höhle der Löwen.
Moritz Eisner mal wieder im Kampf gegen finstere Elemente. Doch so sehr die Sekten-Gurus den österreichischen Kommissar auch reizen, so sehr sie ihn an den Rand der Verzweiflung treiben – „Glaube, Liebe, Tod“ wird nie überlaut, sondern behält seinen konzentrierten Krassnitzer-liken Grübelkrimi-Touch bei. Ein wenig schwingt auch in dem Film von Lukas Sturm und Michi Riebl – wie zuletzt in „Operation Hiob“ – die offensichtliche Vergeblichkeit des polizeilichen Ermittelns mit. Wo Eisner auch auftaucht – „Epitarsis“ alias Scientology ist immer schon da. Die Praktiken der Sekte werden zwar nicht so tief ausgelotet wie in dem Scientology-Drama „Bis nichts mehr bleibt“, aber für einen „Tatort“ wird neben dem Krimi-Zweck der Spannungsspur beim Ermitteln doch ausgiebig über die „Methoden“ und Machenschaften informiert. Der Fokus der Geschichte ist darauf gerichtet, wie diese „Glaubensgemeinschaft“ Familien zerstören kann. Und so bewegt sich der bis in die kleinsten Rollen gut besetzte, intelligent und zugleich unaufdringlich visualisierte Film in seinen stärksten Momenten in Richtung Drama. Fazit: ein durchweg gelungener Ösi-„Tatort“.