Tom kommt aus dem Staunen nicht heraus. Es gibt die DDR und die D-Mark nicht mehr, dafür so seltsame Mini-Telefone, in die alle Leute unentwegt Buchstaben eintippen. Apple-Computer gibt’s zum Spottpreis und die Jugend ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Das “Heftigste”: Tom hat zwei pubertierende Kinder, an die er sich nicht erinnern kann. Ein Autounfall hat dem Familienvater aufs Hirn geschlagen. Der Mittdreißiger befindet sich auf dem geistigen Stand eines Teenies & an alles, was später passierte, hat er keine Erinnerung.
In Anlehnung an Tom Hanks Kinoerfolg “Big” darf der Held in “Plötzlich wieder 16” auf der 80er-Retro-Welle schwimmen und nochmal seine Jugendträume ausleben. So sehr das Pro-Sieben-Movie auch auf die kleinen Absurditäten der Zeiten und Moden abhebt, nutzt er die Möglichkeiten einer Regression nicht als augenzwinkernde Zeitgeist-Kritik, sondern allein als Ambiente für die allzu bekannte Geschichte von der zweiten Chance. Teenager Tom, als Erwachsener ein knallharter Anwalt, muss erfahren, dass aus ihm ein ziemlich unangenehmer und ungeliebter Zeitgenosse geworden ist. Ein Kontroll-Freak der übelsten Art. 16 Jahre hat ihm seine Frau den Rücken frei gehalten und die Kinder erzogen – bei der bevorstehenden Scheidung soll sie leer ausgehen. Durch die Amnesie sind die Karten neu gemischt. Nur, wie wird Tom sich verhalten, wenn er sich wieder erinnern kann?!
Felix Eitner meistert seine nicht leichte Aufgabe in dieser Komödie einer Läuterung mit Bravour. Vom arroganten Karrieremenschen fällt er problemlos in die Rolle des Lausbuben, der noch einmal die Liebe entdeckt. Die kleinen Nostalgie-Gags und ein stimmiger Soundtrack mit Police, Billy Idol, Talking Heads, Led Zeppelin und natürlich mit Nena halten die ansonsten überraschungsarme Handlung in Schwung. (Text-Stand: 2.10.2003)