Neu in unserer Familie: Zwei Eltern zu viel / Ein Baby für alle

Fürmann, Schöne, Baum, David, Nocke, Krohmer. Ein Familienfilm zum Verlieben

Foto: Degeto / Christiane Pausch
Foto Rainer Tittelbach

Das Paar in „Neu in unserer Familie“ hat zwei Kinder, ist unverheiratet und es schließt seinen ganz individuellen Pakt fürs Leben: Nach 14 Jahren Ehe erlauben sich die beiden eine offene Beziehung. Toleranz & Offenheit statt Eifersucht & Besitzansprüche. Das Experiment verläuft nicht unbefriedigend, auch die Kinder spielen überraschend gut mit, doch vieles kommt anders als gedacht… So Degeto-like die Episodentitel „Zwei Eltern zu viel“ und „Ein Baby für alle“ auch klingen, dieser ARD-Zweiteiler setzt neue Maßstäbe für den Unterhaltungsfilm. Das Duo Nocke/Krohmer, Wegbereiter einer modernen Fernsehdrama-Kommunikation, hat ihr (lebens)kluges dramaturgisches Konzept nun dem Genre Dramödie angedeihen lassen. Das Ergebnis ist ein unterhaltsamer, alltagsnaher & diskussionswürdiger Familienfilm, der durch seinen formalen Realismus, seine absurd anmutenden Wendungen, durch treffsichere Dialogwechsel, authentische Charaktere, einen natürlichen Umgang mit (der Darstellung von) Sex und ein Ensemble zum Verlieben höchsten Fernsehfilmansprüchen gerecht wird.

Ein individueller Pakt fürs Leben: eine offene Beziehung haben – und Familie
Jonas (Benno Fürmann) und Marit (Maja Schöne) führen eine unkonventionelle Beziehung. Sie sind von Köln nach Berlin gezogen, weil Marit dort eine lukrative Anstellung bekommen hat. Dadurch ist Jonas zwar vorübergehend arbeitslos – aber einer muss sich ja eh um Kinder und Haushalt kümmern. Selma (Maria Matschke) und Luis (Max Boekhoff) haben zwar ihren eigenen Kopf, aber Ortswechsel und Pubertät gehen auch an ihnen nicht spurlos vorüber. Miteinander reden, offen und ehrlich sein und gemeinsam Musik machen – das ist die Basis dieser Familie, in der jeder sein eigenes Ding macht und sich gleichzeitig zuhause fühlen kann, einer Familie, in der sich die Eltern als lebenserfahrene Begleiter ihrer Kinder sehen. Dieser moderne Family Code wird auf die Probe gestellt, als das Paar nach 14 Beziehungsjahren eine wegweisende Abmachung trifft: Beide wollen Familie und Partner, so wie sie sind, keinesfalls missen, aber sie wollen auch ihre sexuellen Bedürfnisse nicht länger vollkommen um des häuslichen Friedens willen aufgeben. „Es ist ein Wahnsinn“, findet Jonas, nachdem Marits Gelüste das Thema ins Rollen gebracht haben, „man ist gerade erwachsen geworden, hat vielleicht noch 40, vielleicht sogar 50 Jahre zu leben – und dann legt man sich fest fürs ganze Leben.“ Und seine flexible und optimistische Lebenseinstellung lässt ihn zu dem Schluss kommen: „Warum erlauben wir es uns nicht?!“ Ein zufriedenes Lächeln ist Marits Antwort.

Neu in unserer Familie: Zwei Eltern zu viel / Ein Baby für alleFoto: Degeto / Christiane Pausch
Tischgespräche und ihre alltagsnahe Darstellung waren immer schon die besondere Qualität der Nocke/Krohmer-Filme. Was in ihren TV-Dramen manchmal an die Schmerzgrenze geht, das macht im Dramödien-Genre immer wieder höllisch Spaß.

Was in der Theorie nach Spaß klingt, erfordert in der Praxis Verantwortung
Fast wie zwei Kinder, die etwas Verbotenes tun, schließt das Paar ohne Trauschein in „Neu in unserer Familie“ seinen ganz individuellen Pakt fürs Leben. Ein bisschen berauscht von dem Gedanken an „die neue Freiheit“, aber mehr noch beglückt davon, dass der Mensch, den man liebt, in diesem heiklen Punkt derselben Ansicht ist. In der Praxis erweist sich die offene Beziehung dann aber doch als nicht unkompliziert. Die Kinder haben anfangs wenig Verständnis. „Man wird sich doch wohl mal beherrschen können“, hält der pubertierende Sohn den Eltern vor, während sich die schlaue Selma erst mal nur so ihre Gedanken macht. Als sich dann aber die Zweitpartner im Berliner Reihenhaus vorstellen und sich alle recht sympathisch sind, kommt sogar die kleine Denkerin der Familie auf eine ebenso pragmatische wie bahnbrechende Idee für eine zukünftige alternative Lebensform. Aber auch das Paar muss einige Hürden im Kopf nehmen: Der, der von der „neuen Freiheit“ gerade nicht kostet, muss lernen, mit der Situation umzugehen und diese verdammte Eifersucht aus dem Spiel zu lassen. Und noch etwas haben die beiden nicht einkalkuliert: statt mögliche weitere Affären zu haben, erweisen sich die beiden ersten Neben-Lover, die aufgeweckte Strahlefrau Johanna (Inez Bjørg David), die sich spontan (und ohne Hintergedanken) mit Jonas’ Mutter anfreundet, und der ebenso bodenständige wie empfindsame Rock’n’Roller Christian (Henning Baum), als nachhaltiger als gedacht. Und so gibt man sich gegenseitig Nachhilfe in Semantik, das Wort „Affäre“ betreffend. „Mit einer Affäre geht man ins Bett, vielleicht mal ins Kino, ’ne Affäre sitzt nicht mit der Schwiegermutter am Krankenbett des Schwiegervaters“, echauffiert sich Marit. Jonas klärt daraufhin Johanna darüber auf, dass sie „nur“ eine Affäre für ihn sei. Sie hat es verstanden. Als Jonas wenig später keinen Kopf für Sex hat, kommt prompt eine süße Retourkutsche: „Du weißt schon, was man mit einer Affäre macht – Tag und Nacht?!“

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Affäre? Jonas (Benno Fürmann) kostet als erster von der „neuen Freiheit“. Johanna (Inez Bjørg David) ist genau die Richtige für eine Affäre: Sie wohnt nicht in Berlin, ist sexy, spontan und völlig unkompliziert. Aber gehört es sich für eine Affäre, dass sie am Krankenbett vom Lover-Vater sitzt und dessen Frau das Händchen hält?

Es war klug, den Plan zu einer Serie zugunsten eines Zweiteilers aufzugeben
Das mehrfach preisgekrönte Dreamteam, Drehbuchautor Daniel Nocke und Regisseur Stefan Krohmer, die bisher 17 Spielfilme miteinander realisiert haben, hatten zunächst eine Serie im Sinn. „Eine offene Ehe erschien als Thema ideal, da es einen festen Familienkern und damit ein Stammpersonal gibt, während die wechselnden Partner/innen von Folge zu Folge neue Geschichten mitbringen“, erinnert sich Nocke. Die beiden taten gut daran, von dieser Ausgangskonzeption abzuweichen: Dadurch entstand kein unverbindlicher Reigen, der zudem allzu schnell als plakatives Plädoyer für die Polyamorie hätte missverstanden werden können. Abgesehen davon wäre eine solche Abfolge leidenschaftlicher Affären psychologisch wenig passend gewesen für die beiden Hauptfiguren, die der Autor ausgesprochen verantwortungs- und liebevoll gezeichnet hat. Und so wurde aus der geplanten Serie ein Zweiteiler (mit Option für mehr?): „Neu in unserer Familie“ erzählt im ersten Teil, „Zwei Eltern zu viel“, von dem Beziehungsexperiment, das am Ende zu scheitern droht. „Ich hab’s verbockt“, gesteht Marit kleinlaut ihren ersten und einzigen „Seitensprung“, allerdings einen mit Folgen. „Wie kann man nur so einen Scheiß bauen!“, stellt Jonas die von ihm vorgeschlagene Aktion „offene Beziehung“ in Frage. Dieser Schluss bestätigt einmal mehr die große Verbundenheit des Paares über alle Problemlagen hinweg. Und so kann man nach 90 Minuten gespannt sein, wie diese Gruppe von Lebenskünstlern die emotional-amourösen Wirren meistern wird. Der Titel des zweiten Teils, „Ein Baby für alle“, deutet bereits an, in welche Richtung es gehen wird.

Nach dem TV-Drama revolutionieren Nocke/Krohmer nun das Genre Dramödie
Nocke und Krohmer sind seit 17 Jahren ihrem Erzählstil treu geblieben, der sich vornehmlich orientiert an den Charakteren und ihrer alltagsnahen Art und Weise, miteinander zu interagieren. Mit ihren Filmen haben sie nicht selten den Fernsehfilm im Allgemeinen und einige „Genres“ im Besonderen beeinflusst. Anfang der 2000er Jahre sorgten ihre preisgekrönten Filme „Ende der Saison“ und „Familienkreise“ für einen Paradigmenwechsel im deutschen Fernsehfilm (auch Andreas Dresens „Die Polizistin“ und „Halbe Treppe“ beeinflussten diese Entwicklung). Das anspruchsvolle TV-Drama wurde entstaubt, befreit von gestelzter Fernsehspiel-Sprache, von überzogener Dramatik, Pseudokonflikten, von dramaturgischen Taschenspielertricks und Plot-Klischees, wie sie in den 1990er Jahren (noch) in Fernsehfilmdramen üblich waren. Knapp zehn Jahre später zeigten die beiden mit „Die fremde Familie“ (2011), wie sich der soziale Aufreger „Altenpflege“ jenseits der gängigen Themenfilm-Standards sehr viel eindringlicher erzählen lässt. Und nun mit „Neu in unserer Familie“ bringen sie das zuletzt hierzulande florierende Genre Dramödie auf ein vor Kurzem noch unmöglich gehaltenes Level. Wie fast immer schauen sie dabei dem Alltag bei der Arbeit zu. Offene Beziehung als Thema, das ist für die Primetime schon mal ungewöhnlich. Die Motive, Familie, die Sorge um die Kinder, Doppelbelastung, Mobbing, Krankheit, Tod, Liebe, Seitensprung, kommen einem im Einzelnen zwar bekannt vor, doch diese Zutaten des Lebens kommen in Nockes Buch alltagsnah zum Einsatz: Herzstück sind die Charaktere, die anders ticken als die „konservativen“ Bedenkenträger in konventionellen Fernsehfilmproduktionen. Wie Nocke/Krohmer so ziehen auch deren Figuren ihr Ding durch. Waren die Figuren in den Dramen der beiden zumeist gestraft von der Vergangenheit, emanzipieren sie sich – dank des lebensbejahenden Genres – von den gesellschaftlichen Zwängen. Was ihre Mitmenschen denken, interessiert die vier erwachsenen Protagonisten in „Neu in unserer Familie“ kaum. Sie sind allein sich selbst und ihren Liebsten gegenüber verantwortlich. Entsprechend finden keine tragenden Nebenfiguren außerhalb der beiden Familien – Marits neuer Lover hat zwei Mädels – Eingang in die Handlung. So können Nocke & Krohmer nah an den Figuren und deren Experiment bleiben. So Degeto-like die Episodentitel auch klingen, dieser Zweiteiler setzt neue Maßstäbe für den Unterhaltungsfilm.

Neu in unserer Familie: Zwei Eltern zu viel / Ein Baby für alleFoto: Degeto / Christiane Pausch
Dieser „Ganz-oder-gar-nicht-Typ“ (Henning Baum) hat was! Flirt, Anmache & Bruch mit der selbst aufgestellten Regel. Die sonst so rationale Marit (Maja Schöne) ist nicht nur sorgende Mutter & achtsame „Ehefrau“, sie kann sich auch vergessen…

Ein Experiment für die Filmfamilie(n), ein Gedankenspiel für den Zuschauer
„Neu in unserer Familie“ spielt höchst unterhaltsam mit Möglichkeiten – mit Beziehungs-Varianten, mit Formen des Zusammenlebens, mit Erziehungskonzepten. Realismus wird hier nicht verstanden als Bestätigung des Status Quo, als Wiederkäuen des Immergleichen: Das Modell von Jonas, Marit & Co wird als Utopie, als Gedankenspiel, dem Zuschauer näher gebracht, eventuelles Scheitern inklusive. Was könnte nicht alles möglich sein, wenn man diese „Scheiß-Eifersucht“, diese Besitzansprüche, dieses ewige Konkurrenzdenken in seinem Privatleben nicht zulässt?! Hauptdarstellerin Maja Schöne bringt es auf den Punkt: „Es werden Fragen in den Raum gestellt und der Zuschauer dazu angeregt, sich selbst zu hinterfragen, und es wird nicht zum wiederholten Mal eine Geschichte erzählt, die meine eigenen Sehgewohnheiten nur bestätigt.“ Toleranz spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte. So nimmt sich beispielsweise Jonas nicht länger das Recht heraus, die Beziehung seiner Eltern als „Steinzeit-Ehe“ zu verurteilen. Die Wege zum Glück sind individuell. Und ob das hippieeske Experiment aufgeht, bleibt ja schließlich auch unbeantwortet. Drei ist eine ungünstige Zahl für eine Beziehung, aber Johanna aus Köln hat ja den Umzug nach Berlin bereits geplant…

Ein Personal mit hohen Sympathiewerten & ein Ensemble zum Verlieben
Wer in Deutschland Dramödien und alltagsnahe Dramen macht, der sollte sich diese beiden Filme ganz genau anschauen. Autoren können sich Vieles abgucken von der Zeichnung der Charaktere und den Interaktionen. Die Figuren-Psychologie ist äußerst durchdacht: Weshalb Jonas sich von Johanna angezogen fühlt, was Marit an Christian sexy findet, das hat nicht nur physische Gründe. Dabei sind die Figuren (das war in frühen Krohmer/Nocke-Dramen noch anders) keine Kopfgeburten: Da ist Jonas, der Situationen immer wieder neu durchdenkt, problemlos nachgeben kann und prinzipiell nicht alles zu kompliziert machen will; da ist Marit, die Frau und Mutter, die ebenso feine Antennen wie großes Durchsetzungsvermögen besitzt. Und da sind Christian, der Romantiker mit klarer Haltung und ebensolchen Ansagen, ein Mann, der keine Spielchen mag, und Johanna, eine unkomplizierte Gute-Laune-Frau, die gern hilft und mit ihrem entwaffnenden Charme alles kriegen kann. Alle vier besitzen einen guten Humor, sind offen für Neues und besitzen eine ausgesprochen positive Haltung zum Leben. Die Besetzung ist nicht weniger vortrefflich: Benno Fürmann, Maja Schöne, Henning Baum und Inez Bjørg David – sie sind in ihren Rollen Sympathieträger allererster Güte, sie sehen gut aus, sind attraktiv und absolut kompatibel mit dem Nocke/Krohmer-Realismus. Ganz ausgezeichnet sind auch die Hauptrollenkinder: Max Boekhoff als Teenie in der Findungsphase und – ein echtes Ausnahmetalent – Maria Matschke als lebenskluge Selma, die in Sachen Zwischentöne wahrnehmen ihrer Mutter in nichts nachsteht. Schön, dass die Jugendlichen gleichberechtigt sind und nicht nur als Funktionsfiguren für die Erwachsenen fungieren.

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Zwei Kerle, mit denen jeder Zuschauer gern einen trinken gehen würde. Jonas (Benno Fürmann) und Christian (Henning Baum) mögen sich: Sie lieben schließlich dieselbe Frau. „Neu in unserer Familie“ von Daniel Nocke (Buch) und Stefan Krohmer (Regie)

Dem Alltag abgelauschte Szenen, aber auch psychologisch zutiefst wahrhaftig
Beispielhaft (auch für andere Genres) ist die Art und Weise, wie die Gespräche dramaturgisch funktionieren. Zahlreiche Dialogwechsel sind dem Leben förmlich abgelauscht. Gesprochen wird wie einem der Schnabel gewachsen ist. Da gibt es beispielsweise einen köstlichen Dialog, bei dem die Mutter auf der Inhaltsebene beharrt (sie hat eine für die Tochter interessante Anzeige im Internet gefunden), doch Selma interessiert sich nicht für die Sache, sondern für den Beziehungsaspekt (hat die Mutter die Anzeige zufällig gefunden oder hat sie ganz bewusst für die Tochter gesucht?). In dieser realitätsnahen Szene steckt eine große Wahrheit: Sie lotet die Beziehung ebenso tief wie beiläufig aus – zwischen der dominanten, sich sorgenden Mutter und ihrer Tochter, die sich nicht bevormunden lassen will. Doch das Aneinandervorbeireden endet – anders als bei Watzlawick oder Loriot – versöhnlich und verständnisvoll. Vorzüglich auch, wie Nocke und Krohmer in verschiedensten Situationen Nähe aufbauen, häufig durch den Verzicht auf Dialog. Als Jonas nach längerer Abwesenheit wieder nach Hause kommt, setzt er sich ans Klavier, Marit nimmt neben ihm Platz und begleitet ihn. Besser lässt sich Verbundenheit nicht darstellen. In einer anderen Szene ist das Klavier erotisches Lockmittel und Instrument einer Verführung. Überhaupt, die Musik: sie spielt in beiden Filmen eine wichtige Rolle. Der mal cool angejazzte, mal locker auf Easy-Listening getrimmte Score verzichtet auf das Beliebigkeitsgedudel, wie es bis vor Kurzem in Komödien und Dramödien noch üblich war. Besonders auffallend, dass die Rock betonte Musik auf der Handlungsebene (Selma malträtiert überdies immer wieder mal ihr Schlagzeug) und der Score sich vermischen und die Musik dabei häufig als Taktgeber für den Erzählfluss oder als Bindemittel für die Montage eingesetzt wird. Tempo und Rhythmus sind vorzüglich, der Wechsel zwischen nur an- und ausgespielten Szenen ist bestens austariert.

Endlich ein Film, der das Thema Sex nicht mit deutscher Prüderie kaputt macht
Da „Neu in unserer Familie“ zur Hauptsendezeit ausgestrahlt wird, ist es verständlich, dass sich die Macher vor der Jeder-mit-jedem-Situation drücken (mussten). Jonas hat ein Problem damit, mit seiner schwangeren Frau zu schlafen – und so haben in „Ein Baby für alle“ nur Jonas & Johanna sowie Marit & Christian Sex miteinander. Dadurch stellt sich nie die Frage: Wer schläft heute bei wem? Ein heikler Punkt ist selbstredend auch die Darstellung von Sex. Krohmer findet hier das richtige Maß: Die Szenen sind kurz, aber heftig, sind physisch und körperlich; da wird weder nur brav gekuschelt, noch ergeht sich Kameramann Patrick Orth in erotischer Ästhetisierung. Vielleicht sind ja endlich die Zeiten vorbei, in denen sich die Figuren nach dem Sex das Bettlaken um die Hüften wickeln. Und vielleicht gibt es hierzulande bald mehr Filme, die Sex als Beziehungsthema und nicht nur als Krimi-Motiv „missbrauchen“. Doch Vorsicht! Sollten zu viele Autoren den guten Beispielen dieses Zweiteilers folgen und sich zu Vieles, allen voran die Offenheit und Ehrlichkeit der Protagonisten, für ihre eigenen Geschichten abgucken, dann dürfte es einige Genres und Gebrauchsformate bald nicht mehr geben. Denn ohne Eifersucht, ohne Doppelleben, ohne Lügen, Heimlichtuereien und Geheimnisse hätten das ZDF-„Herzkino“ und einige ARD-Degeto-Freitagsfilme schlechte Karten. Anders ausgedrückt: „Neu in unserer Familie“ ist eine absolute Ausnahmeproduktion!

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Serie & Mehrteiler

ARD Degeto

Mit Benno Fürmann, Maja Schöne, Maria Matschke, Max Boekhoff, Henning Baum, Inez Bjørg David, Naima Kelm, Dagmar Laurens, Kai Ivo Baulitz

Kamera: Patrick Orth

Szenenbild: Reinhild Blaschke

Kostüm: Silke Sommer

Schnitt: Eva Schnare

Musik: Stefan Will

Soundtrack: Lenny Kravitz („Are You Gonna Go My Way“)

Produktionsfirma: UFA Fiction

Drehbuch: Daniel Nocke

Regie: Stefan Krohmer

Quote: 1. Teil: 3 Mio. Zuschauer (10,4% MA); 2. Teil: 2,33 Mio. (8,5% MA)

EA: 07.06.2017 20:15 Uhr | ARD

weitere EA: 09.06.2017 20:15 Uhr | ARD

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