Molly, der Zuckerbäckerin aus Leidenschaft, fehlt der Geschäftssinn. Ihr Café in Salzburg muss sie schon wieder schließen. Hoch verschuldet hat sie nur eine Chance: Sie muss in Wien den Patisserie-Wettbewerb „Süß wie nie“ gewinnen. Dann winken ihr 30.000 Euro – und sie könnte noch einmal neu ihre Fähigkeiten an die Schleckermäuler bringen. Doch der Start beim Konditoren-Contest geht daneben. Das mit Hilfe von Oma Klara geschmacklich ausgeklügelte Einreichexponat geht zu Bruch. Doch mit Elan und Kreativität schafft Molly über Nacht Ersatz – ein Wiener Waschsalon mit ungewöhnlichen Utensilien ist ihre Küche und Mops ihre Küchenhilfe. Molly kommt in die nächste Runde, doch das Parkett, auf dem sie sich bei diesem Wettbewerb bewegen muss, mag sie nicht. Mops dagegen sonnt sich im Licht der Fernsehscheinwerfer. Auch der Regisseur ist begeistert. Doch die Juroren sind sich uneins. Dummerweise verliebt sich Molly auch noch in ihren härtesten Konkurrenten – und die dritte Person mit Siegchancen spielt ein falsches Spiel. Für Mops heißt das: wachsam bleiben!
Foto: ZDF / Marc Haader
Rasch nimmt die Handlung Fahrt auf, und auch die Regie setzt auf Tempo. Bei der zweiten „Molly-&-Mops“-Episode „Das Leben ist kein Gugelhupf“ bleibt Michael Karen auch nichts anderes übrig. Die Story mit den handelsüblichen Konflikten ist hochgradig banal. Es ist der genreübliche Hindernislauf zum Happy End: ein bisschen Liebe und Humor, ein wenig Intrige und viel Herzlichkeit. Ungewohnt sind allein die Maße der Heldin – und die Besetzung mit einer echten Molly: wie im Auftaktfilm vor vier Jahren besticht Monika Reithofer mit pfundiger Selbstverständlichkeit und einem authentischen Gestus, der selten ist im leichten Fach. An ihrer Seite macht auch die von Susan Hanson („Ein Schweinchen namens Babe“) trainierte Mops-Dame Isabella, gesprochen von Hella von Sinnen, eine gute Figur. Auch bei ihr gilt das Motto: temporeicher Körpereinsatz und knapper Schnellsprech – das überdeckt nicht nur die Schlampigkeiten im Drehbuch, sondern es sorgt auch für die eine oder andere Pointe und beflügelt sogar noch den Handlungsfluss. Der Haken bei der Sache: die meisten Sprüche des kleinen Dickerchens auf vier Beinen sind ziemlich sinnfreies Geschwätz. Mops und von Sinnen geben sich alle Mühe – was sich von den Dialog schreibenden Autoren („Mops ist Klops, Klops ist Mops“ / „Auf Rüden warten, bringt nichts“) nicht behaupten lässt.
„100 Kilo Liebe“ war insgesamt charmanter und der Film von Titus Selge thematisierte das Dicksein-Thema für einen Unterhaltungsfilm auf lebenskluge Art und Weise. Dass „Das Leben ist kein Gugelhupf“ nicht weiter in diese Richtung bohrt, sondern die lästerliche Häme, die manch einer der Titelheldin entgegenbringt, nur kurz angeschnitten wird, bevor deren üppige Formen unterschwellig zum sinnlichen Schönheitsideal ausgerufen werden, ist der richtige Weg, wie mit Molly als Reihen-Figur umgegangen werden kann. Einfach mal kein Hungerhaken als Hauptfigur. Das reicht schon – und ist Botschaft genug. Schade nur, dass dadurch die Story etwas dünn geraten ist. Da ist es gut, dass sich die Gast-Schauspieler Herbert Knaup, Martin Brambach und Adele Neuhauser so köstlich albern ins Zeug legen!