Der Held heißt Held, doch er leidet wie ein Hund. Er ist Kommissar, wird als Super-Bulle gefeiert, ist ein Draufgänger ersten Ranges, die Frauen lieben ihn und er liebt Sex – bis ihn plötzlich sein bester Freund im Stich lässt. Also begibt er sich auf die Couch einer beziehungsunfähigen Psychologin – bis sich alle Probleme in Wohlgefallen auflösen. Für die TV-Komödie “Mogelpackung Mann” bedient sich Georg Heinzen beim Zeitgeist und den gängigen Genre-Versatzstücken. Der Mann, der mit “Von der Nutzlosigkeit erwachsen zu werden” ein Kultbuch der 78er-Generation schrieb, beweist wie bei anderen seiner Filmscripts ein Händchen für originelle Ausgangs- und Konfliktlagen. Doch das Potenzial dieser Impotenz-Komödie über zwei, die sich nicht trauen, lässt der Autor leider unausgeschöpft.
Vor allem dramaturgisch hinkt das TV-Movie seinen Ideen hinterher. Tempo, Wortwitz und Situationskomik bleiben bescheiden, und die Krimihandlung ist nicht mehr als ein Vorwand für die durchaus sympathische Läuterungsstory eines nicht minder sympathischen Machos. Der routiniert inszenierte Film von Udo Witte gibt sich weder verdruckst noch viagrazotig, Schadenfreude kommt nicht auf, dafür hat er aber weder im Psychologischen noch im Komödiantischen irgendwelche großen Momente. Zu bieten hat diese leidlich unterhaltsam dahinplätschernde Romantic Comedy letztlich nicht mehr als mit Christoph M. Ohrt und Anica Dobra zwei überaus ansehnliche Hauptdarsteller. (Text-Stand: 13.9.2004)