Mein Schüler, seine Mutter & ich

Uwe Ochsenknecht, Anica Dobra & der muntere Soundtrack of Lehrer Carlos Life

Foto: Sat 1 / Gordon Muehle
Foto Rainer Tittelbach

Ein freakiger Musiklehrer, der auf Rockmusik steht und Sozialpädagogik verabscheut, ist zum Mediator in einem Sorgerechtsfall bestimmt worden. Weil er mit der Frau ins Bett will, gibt er sein Bestes. Aber reicht das? Es gibt Filme, an denen man einiges aussetzen kann, die sich aber gegen Kritik sperren. „Mein Schüler, meine Mutter und ich“ ist ein solcher Film. Vieles könnte man peinlich finden an der „Old School“-Haltung des Helden. Auch die Art, wie die 40 Songs in den nostalgieumflorten Film gemischt werden, zeugt von wenig Fingerspitzengefühl. Egal, dann macht man eben aus dem Filmgucken ein munteres Popmusikstückeraten!

Carlo träumte immer von einem Leben als Rock’n’-Roller. Jetzt ist der ehemalige Gitarrist Lehrer. Musiklehrer, der seinen Schülern den Rocksound der späten Sixties einimpft. Der vermeintlich lässige Typ, der ein ziemlicher Sturkopf ist, wenn es um seine Musik und seine Ideale geht, schiebt eine ruhige Kugel. Dennoch wird bei ihm eine Herzinsuffizienz festgestellt. Mit dem Herzen ist der verbeamtete Freak bald auch an anderer Stelle dabei. Ausgerechnet er soll den Vertrauenslehrerjob an der Schule übernehmen. Dabei hasst er Sozialpädagogik. Auch die Ärztin, Ellen, die Mutter eines seiner Schüler, die ihn in die Klinik einweisen will, findet er zum Kotzen. Anfangs! Dem vernachlässigten Sohn rät er im Spaß, die Mutter beim Jugendamt anzuzeigen. Der Junge tut’s. Ausgerechnet jetzt steht sein verschollener Vater auf der Matte und fordert das alleinige Sorgerecht. Carlo gerät ganz schön ins Schwitzen. Er ist zum Mediator für den Fall erklärt worden. Mit Rock & Roll kommt er da aber nicht weiter!

Soundtrack: u.a. Rolling Stones („Get off of my cloud“), Nena („Leuchtturm“, „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“), Argent („Hold your head up“), Fleetwood Mac („Man of the world“, „I need your love so bad“), Kinks („You really got me“), Tremeloes („Silence is golden“), T. Rex („Children of the Revolution“), Dave Edmunds („I hear you knocking“), Led Zeppelin („Good times, bad times“, „Immigrant Song“), Who („Pinball Wizard“, „Pictures of Lily“, „Substitute“), Simon & Garfunkel („Sound of silence“), Super Tramp („Dreamer“)

Mein Schüler, seine Mutter & ichFoto: Sat 1 / Gordon Muehle
In der Rolle als Mediator bei diesen beiden Streithähnen höchst ungeeignet. Robert Lohr, Ochsenknecht und Anica Dobra

Soundtrack: Beatles („Nowhere Man“), Them („Please don’t go“, „Here comes the night“), Booker T & MGs („Green Onions“), Small Faces („Itchycoo Park“),  Crosby Stills Nash & Young („Carry on“), Deep Purple („Child in Time“), Bob Dylan („Like a Rolling Stone“), CCR („Who’ll stop the rain“), Jimi Hendrix („The wind cries Mary“, „Hey Joe“), Tommy James & Shondells („Crimson & Clover“), Doors („L.A. Woman“), Zombies („Time of the season“), Yefferson Airplane („White Rabbit“), Pink Floyd („The great gig in the sky“)

Es gibt Filme, an denen könnte man einiges aussetzen. Man tut es aber nicht, weil diese Filme etwas in einem auslösen, das sich gegen Kritik sperrt. „Mein Schüler, meine Mutter und ich“ ist ein solcher Film. Die Dramaturgie ist viel zu schwach, um der Spielfreude von Uwe Ochsenknecht & Co etwas entgegenzusetzen. Von der ersten Minute an ist dieser Film nostalgieumflort. Das könnte man peinlich finden. Auch die Art und Weise, wie der Soundtrack of Carlos Life in die Handlung eingebaut wird, ist alles andere als gelungen. Doch egal, dann macht man eben aus dem Filmgucken ein munteres Popmusikstückeraten. Nach den klassischen Kriterien punktet Andreas Linkes Film mit frechen Dialogen, einem angenehmen Tempo, das sich mehr an den Sehgewohnheiten jung gebliebener Oldies orientiert als am Speed der Youngsters, und für eine Sat-1-Komödie schwingt zumindest ein wenig soziale Relevanz durch diesen rock’n’rollenden Wohlfühlfilm. (Text-Stand: 29.06.2011)

Mein Schüler, seine Mutter & ichFoto: Sat 1 / Gordon Muehle
Nena geht gar nicht. Da sind wir geschiedene Leute. Obwohl … Uwe Ochsenknecht und Anica Dobra

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Fernsehfilm

Sat 1

Mit Uwe Ochsenknecht, Anica Dobra, Joel Basman, Martin Brambach, Robert Lohr, Naomi Krauss, Hilmar Eichhorn

Kamera: Stefan Unterberger

Schnitt: Ollie Lanvermann

Musik: Maurus Ronner

Produktionsfirma: Janus Film

Drehbuch: Carl-Christian Demke, Sarah Schnier

Regie: Andreas Linke

EA: 19.10.2008 20:15 Uhr | Sat 1

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