Marie Brand und der Sündenfall

Mariele Millowitsch & Hinnerk Schönemann: Klerus, Kölner Klüngel, Einsturzgefahr!

Foto: ZDF / Guido Engels
Foto Rainer Tittelbach

Ein Priester als Lieferant für „Frischfleisch“? Der Monsignore mauert, das Bauamt klagt. Marie Brand und Simmel tauchen ab – vom Kölner Klüngel geht’s in den rheinischen Untergrund. Falsche Fährten, abenteuerliche Ausflüge durch düstere Gänge – die Schauwerte der Locations und die Schauspieler machen den Reiz dieser siebten „Marie Brand“-Episode aus. Die Rätselstruktur mit einem Hauch Edgar-Wallace-Touch hält einen bei Laune.

Ein katholischer Priester auf Abwegen? Alles deutet darauf hin, dass ein Kölner Geistlicher nicht nur ein Herz für sozial Benachteiligte hat. Ein junger Arbeitsloser ist ermordet worden. Dieser war nicht gut auf Pfarrer Reimann zu sprechen. „Sie sind eine Schande, Reimann!“, schimpft auch der Küster. Hat dieser Reimann eine Affäre mit der Freundin des Toten gehabt? Und was hat es mit seinem Herzensprojekt „Die neue Hoffnung“ auf sich? Woher kommen die hohen Spenden? Und weshalb sieht man in dieser kirchlichen Hilfseinrichtung fast ausschließlich nur junge, hübsche Frauen. Auf dem AB des Toten vernehmen die Kommissare etwas von einer „Warenlieferung“. Für Simmel ist der Fall klar: die Ware, das sind die Frauen! Marie Brands Methoden verfangen beim Klerus ebenso wenig wie beim Kölner Klüngel. Der Monsignore mauert, das Bauamt klagt. Also heißt es: Abtauchen in den Kölner Untergrund.

„Marie Brand und der Sündenfall“ ist der siebte Einsatz von Mariele Millowitsch und Hinnerk Schönemann als Kölner Ermittler-Pärchen. Gewohnt launig gehen sie dem offenbar mit einem Bügeleisen begangenen Mord nach, der sie von einem Gotteshaus in einen Strip-Club führt. Gegensätze ziehen sich an. In Jeder Beziehung. Da ist der Kopf Marie Brand, da der Körper Simmel, der dieses Mal allerdings reichlich lädiert daher schleicht. Und Simmel zitiert Brecht. Dieser Krimi ist weniger rund als länglich: falsche Fährten, abenteuerliche Ausflüge durch düstere Gänge – die Schauwerte der Locations und die Schauspieler machen den Reiz dieser Brand-Simmel-Episode aus. Die Rätselstruktur mit einem Hauch Edgar-Wallace-Touch hält einen einigermaßen bei Laune und die Regie mit dem extremen Wechselspiel zwischen Enge und distanzierten Totalen hält die 90 Minuten auch ästhetisch in Spannung. Humorig sind die Anspielungen auf den Einsturz des historischen Archivs der Stadt Köln und die typisch rheinländische Art, mit der man den U-Bahn-Bau verfolgt. Und Brand gibt das Lästermaul: „In dieser Stadt sind schon ganz andere Sachen eingestürzt.“ (Text-Stand: 28.4.2011)

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Reihe

ZDF

Mit Mariele Millowitsch, Hinnerk Schönemann, Henry Hübchen, Christoph Bach, Thomas Heinze, Nadja Bobyleva, Josef Ostendorf, Mirco Lang

Kamera: Philipp Timme

Schnitt: Knut Hake

Musik: Florian Tessloff

Soundtrack: Broken Bells („The High Road“)

Produktionsfirma: Eyeworks Fiction Cologne

Drehbuch: Jens Urban, Eckehard Ziedrich

Regie: Marcus Weiler

Quote: 4,08 Mio. Zuschauer (13% MA); Wh.: 3,86 Mio. (12,6% MA)

EA: 28.04.2011 20:15 Uhr | ZDF

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