Herbststimmung liegt über der Stadt und zieht sich durch alle Geschichten der neuen Episode von „K3 – Kripo Hamburg“. Sterben, Trauern, Bestatten, Sterbehilfe und gefälschte Todesscheine, Mord und Suizid – der Tod hat viele Gesichter und Themen. Und alle Figuren, ob Kommissare, Bestatter, Professoren oder die Pathologin, haben in irgendeiner Weise mit dem Sterben zu tun. Drei von ihnen erwischt es sogar selbst. Einen Krimi ganz in den Dienst eines Themas zu stellen, ist wohl bekannte gute Tradition. Auch der Film „Menschenraub“ ist im Ansatz ein sinnlicher Versuch, die Philosophie des Sterbens Primetime-tauglich zu machen.
Doch so zwanghaft wie unsere Gesellschaft den Tod verdrängt, so zwanghaft komponieren die Drehbuchautoren Rainer Butt und Klaus Wöhler alles, wirklich alles in der Geschichte zu einem Sterbeszenario. Dabei hält sich die Regie zurück, überlässt der Psychologie des Verlusts und den durchweg überzeugenden Schauspielern, allen voran Valerie Koch und Hannes Hellmann, allein das Feld. So entsteht keine Todesfuge aus einem Guss, sondern ein leidlich spannender Fernsehkrimi, der seltsam leblos und blutleer wirkt. Auch die angedeuteten Privatgeschichten der Kommissare sind ziemlich bemüht und bleiben oberflächlich. Die Männer vom „K3“ haben schon besser ermittelt. (Text-Stand: 18.11.2007)
Nachtrag: Das sah der NDR wohl ähnlich – und stellte nach diesem Film die bislang gute Krimi-Reihe ein.