Ein ganz alltägliches Paar, eine ganz alltägliche Situation: Weil die Frau, eine begnadete Köchin, in der Provinz keinen Job bekommt, muss sie nach Berlin gehen, derweil ihr unbedarfter Ehemann in der thüringischen Provinz bleiben darf. Doch ein Zuckerschlecken ist auch das nicht: Hausarbeit war bislang nicht sein Steckenpferd, geschweige denn das Umsorgen der Tochter. Die Konflikte sind also vorprogrammiert in dem ZDF-Fernsehfilm „Ein verlockendes Angebot“, in dem es um Verzeihen, Verstehen und um Toleranz geht.
Doch dem Wechselbad der Gefühle ringen die Autorinnen Laila Stieler und Güzin Kar sowie Regisseur Tim Trageser auch allerhand komische Seiten ab. Insbesondere Devid Striesow nimmt diesen Witz, der sich aus der Widersprüchlichkeit des Alltags entwickelt, wunderbar auf. Christiane Pauls Charakter indes gibt der Beziehungsgeschichte Tiefe und für ein wenig Melancholie sorgt Richy Müller als einsamer Single, dem es gelingen könnte, die Köchin an seinen Herd zu zwingen. „Mir hat besonders gefallen, dass es ein ernsthafter Film ist, der von Existenznöten erzählt, der aber gleichzeitig etwas Leichtes, Romantisches und mitunter sehr Komisches hat“, schwärmt Paul. Fazit: ein kleiner, sozial nicht unrelevanter Film, der von der Sympathie lebt, die man als Zuschauer den Figuren entgegenbringt. (Text-Stand: 3.8.2007)