Für gewöhnlich verschwendet Anwalt Max keinen Gedanken an seine werte Gattin. Die Nummer 1 ist der Porsche, danach kommen seine Affären und dann die Männerurlaube mit Kumpel Lutz. Mit Platz 4 ist Nathalie noch gut bedient, denn Haus(halt) und Kinder(erziehung) rangieren außerhalb der Top 10. Das alles ändert sich, als seine Frau mit einem Oberschenkelhalsbruch für vier Wochen ins Krankenhaus muss. Jetzt ist Max als Papa und Hausmann gefragt. Doch das ist bald sein kleinstes Problem. Als er einen Liebesbrief an Nathalie von einem gewissen G. findet, ist er zutiefst geschockt – doch er will den Kampf mit seinem Widersacher aufnehmen. Nur ihn erst mal finden, diesen verdammten G.! Fündig wird er schließlich beim „Frei sein!“-Seminar eines gewissen Gregor Teuthoff. Max stellt ihm nach, um ihm das Geheimnis seines Erfolgs bei Nathalie zu entlocken und ihn mit seinen eigenen Mitteln zu schlagen. Was er findet, ist der doppelte G.: „Geduld führt zum Glück.“
Foto: Sat 1 / Chris Hirschhäuser
Nach der Anleitung zum Unglücklichsein legt Pokerface Max einfach den Schalter um. Jetzt will er wissen, was Glück bedeutet. Wenn man bereit ist, Max Tidof den Wechsel vom Ekel am Frühstückstisch, einem Mann, der allenfalls um die Knackigkeit seiner besseren Hälfte besorgt ist, zum aufrichtig Liebenden, der seinen Partner glücklich machen will, abzunehmen, dann ist der Weg frei für 90 amüsante Minuten mit der vordergründigen, wunderbar hochtourigen Komödie „Auf der Suche nach dem G-Punkt“. Man muss diese spezielle komische Spielart mögen, dieses Verkünstelte und uneigentliche Sprechen, auf das sich Max und Nathalie, aber eben auch Max Tidof und Elena Uhlig aufs Beste verstehen. Es ist die gar nicht einmal so unrealistische Umgangsstrategie zweier Menschen, die es bevorzugen, ihren Ehekampf mit ironischer Distanz auszufechten – weil Gefühle zu zeigen sie verletzbar machen würde oder weil sie einfach nur desillusioniert sind von 15 Ehejahren.
Einen doppelten Boden sucht man ansonsten vergebens in dieser klassischen Läuterungs-Komödie. Tragische Momente gibt es – aber ein tragischer Effekt wird nicht erzielt: so schnell liebt man ein Ekel nicht. Muss auch nicht sein. Der Film, der konsequent mit Klischees und Signalen der Werbeästhetik arbeitet, hat ein hohes Tempo, wirkt aber nie kurzatmig. Grund: er besitzt eine starke finale Spannungskurve und er legt im Gegensatz zu der Sat-1-Babybauch-Komödie in der letzten Woche eine klare (moralische) Haltung an den Tag. Dialogwitz, knackige Details, ein dezenter, atmosphärischer Soundtrack und eine Besetzung ohne Fehlgriff sorgen für eine erfolgreiche Suche nach dem so schwer zu findenden Komödien-G.!