Bürgermeister Wöller leidet unter Weihnachtsverfolgungswahn und setzt sich kurz entschlossen in Richtung Mittelmeer ab. Auf einem Kreuzfahrtschiff will er es sich mal so richtig gut gehen lassen. Doch wen trifft er auf dem Weg nach Casablanca? Hannah Jakobi und zwei weitere Schwestern aus dem Kloster Kaltenthal. Und noch eine Bekanntschaft aus seinem Heimatort macht er: die rassige Isabella, in die er sich verliebt und die er am liebsten noch auf hoher See ehelichen würde. In Herzensangelegenheiten ist auch Schwester Hanna auf dem Schiff unterwegs. Und für einen guten Zweck macht Schwester Felicitas das Spiel-Casino unsicher. Fraglich nur, ob es das erträumte Weihnachten unter Palmen geben wird.
Bis die Schwestern und Wöller die Kurve kriegen, wirbelt reichlich Kunstschnee durch die Lüfte. Auf dem Luxusdampfer dagegen ist schon einiges mehr los. Trivial-Maestro Michael Baier hat die Serie „Um Himmels Willen“ auf „Traumschiff“-Kurs gebracht. Im Zentrum Hanna Jakobi, die alle Hände voll zu tun bekommt. Und so gehen die Kabinentüren auf und zu, geht es von der First zur No Class, vom Roulettetisch an die Bar und zurück. Das sind Serien-Rituale auf Boulevardstück getrimmt: das wohlbekannte Personal, variiert durch ein ungewohntes Ambiente und neue Köpfe. Gratifikationsdramaturgie nennt sich das. Das passt – auch gut zu Weihnachten. Der Zuschauer beschenkt sich bei diesem „Um-Himmels-Willen“-Special „Weihnachten unter Palmen“ quasi selbst, indem er sich darüber freut, dass er weiß, was kommen wird, und bis aufs i-Tüpfelchen den Ausgang aller „Geschichten“ vorhersagen kann. Das Prinzip funktioniert auch beim Kritiker: auch er weiß, was kommt, und hegt deshalb von vornherein keine anderweitigen Erwartungen. (Text-Stand: 25.12.2010)
Foto: Degeto / Bauriedl