Die erste Leiche ist ein Fund aus dem Mittelalter. Die zweite ist schon frischer: ein Medikamenten-Cocktail gibt einer Frau, die seit einem Verkehrsunfall gelähmt ist, den Rest. War es Mord oder war es eine Erlösung? Konventionelle Krimi-Dramaturgie darf der Zuschauer auch beim dritten ”Tatort” aus Münster nicht erwarten. Jan Josef Liefers als neunmalklug hochgestochener Pathologen-Professor und Axel Prahl als einsilbiger Kleinstadt-Kommissar von nebenan sind wie der Münsteraner ZDF-Kollege Wilsberg die Experten für die etwas schrägeren Fälle. In Westfalen ticken die Uhren anders.
“Dreimal schwarzer Kater” bekommt dann noch eine dritte Leiche. Ein Mann, der offensichtlich Schuld auf sich geladen hat, wird ermordet von einem, der am Ende ein bisschen aus der Kiste gezaubert wird. Der Krimifall tritt in den Hintergrund. Die Qualitäten der Autoren Stephan Cantz und Jan Hinter und des timingsicheren US-Regisseurs Buddy Giovinazzo liegen eindeutig im gewitzten Miteinander und im frechen verbalen Schlagabtausch sowie in der Erfindung skurriler Nebenfiguren und köstlich alberner Running Gags. Der “Tatort” aus Münster scheint eine eigene Marke zu werden. Er macht mordsmäßig Laune. (Text-Stand: 19.10.2003)