Tatort – Die Unsichtbare

Richy Müller, Felix Klare und die Schutzlosigkeit ohne Aufenthaltsgenehmigung

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Der siebte „Tatort“ von Richy Müller & Felix Klare kann sich sehen lassen. „Die Unsichtbare“ basiert auf sauberer Recherche und einer hoch wirksamen Dramaturgie, die den klassischen Whodunit geschickt mit Thema, Thrill und großen Emotionen kurzschließt. Es ist nicht nur ein Film der stillen Menschlichkeit und der guten Taten, es ist auch ein Krimi mit einem stimmigen Erzählrhythmus, der weithin von seinen beiden Hauptakteuren getragen wird.

Eine seit Jahren ohne Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland lebende Ukrainerin ist ermordet worden. Während Lannert und Bootz im Umfeld der so genannten „Illegalen“ ermitteln, befinden sich die beiden Kinder der Toten auf einer winterlichen Odyssee durch Stuttgart. Ihre Flucht vor der Polizei bringt sie nicht nur an ungemütliche Orte, sondern auch in Lebensgefahr – denn das siebenjährige Mädchen ist schwer herzkrank und auch der Mörder der Mutter könnte durchaus ein Interesse haben, die beiden Kids aus dem Weg zu schaffen. Bei den Ermittlungen hängt sich Kommissar Lannert weit aus dem Fenster, indem er die „illegale“ Nadja nicht an das LKA ausliefert. Das ruft bei seinem Kollegen anfangs Missfallen hervor, doch der Familienvater lässt sich später auch vom Schicksal der „armen Kinder“ erweichen. Nachdem Lannert klug vorgelegt hat, hat Bootz am Ende den richtigen Riecher.

„Die Mehrheit dieser ‚Papierlosen’ ist nicht kriminell, bis auf die Tatsache, dass sie keinen legalen Aufenthaltsstatus hat. Durch die Art und Weise, wie diese Menschen hier leben, komplett recht- und schutzlos, können sie leicht Opfer von Ausbeutung und Verbrechen werden.“ (Volker A. Zahn)

Der siebte „Tatort“-Einsatz von Richy Müller und Felix Klare kann sich sehen lassen. „Die Unsichtbare“ basiert auf sauberer Recherche und einer hoch wirksamen Dramaturgie, die den klassischen Whodunit geschickt mit Thema, Thrill und großen Emotionen kurzschließt. Es ist nicht nur ein Film der stillen Menschlichkeit und der guten Taten, es ist auch ein Krimi mit einem stimmigen Erzählrhythmus, der weithin von seinen beiden Hauptakteuren, insbesondere Richy Müller, getragen wird. Dazu passt der Cool-Jazz in der ersten Hälfte des Films vorzüglich. Weniger gelungen: der künstliche Sound, der gegen Ende über die Szenen der bedrohten Kinder gelegt wird. Und die Besetzung? Die stimmt: Brambach gibt den Brillenbär, Kranzkowski die graue Beamtenmaus und Bartholomäi den netten Jungen von nebenan. Fazit: Sympathische Ermittler, starkes Thema, einfallsreiche Dramaturgie, empfindsamer Film.

 

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Reihe

SWR

Mit Richy Müller, Felix Klare, Anita Vulesica, Karl Kranzkowski, Florian Bartholomäi, Martin Brambach, Lukas Schust, Ella Zirzow, Carolina Vera, Ulrich Gebauer

Kamera: Jürgen Carle

Schnitt: Sabine Garscha

Produktionsfirma: Maran Film

Drehbuch: Eva Zahn, Volker A. Zahn

Regie: Johannes Grieser

Quote: 9,61 Mio. Zuschauer (26% MA)

EA: 14.11.2010 20:15 Uhr | ARD

Spenden über:

IBAN: DE59 3804 0007 0129 9403 00
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Kontoinhaber: Rainer Tittelbach