„Doppelmörder aus Geldgier“, titelte ein Münchner Boulevardblatt 1996. Für 130.000 Mark wurde ein Polizeihauptmeister zum Killer. Damals hatte Alexander Adolph seinen „Teufel“ längst geschrieben, einen „Tatort“ über die Nebenjobs und schmutzigen Geschäfte der Polizei. Ein junger, unerfahrener Polizist wird auf Streife brutal erschossen. Ein Überwachungsvideo lässt Batic & Leitmayr erahnen, dass er seinen Mörder kannte. Doch die „Grünen“ lassen nichts auf ihren Kollegen kommen. Ein Machtkampf Kripo gegen Schutzpolizei deutet sich an. Noch größer wird die Unruhe auf der Wache, nachdem ein Jungpolizist das vom ermordeten Freund einkassierte Heroin in die Hände bekommt. Auch er muss um sein Leben bangen …
„Weil die Polizisten so wenig Geld verdienen, sind sie gezwungen, nebenher zu arbeiten“, betont Adolph. Ein 25jähriger verheirateter Polizeimeister (zwei Sterne) bleiben mit allen Zulagen höchstens 2800 Mark netto im Monat. Für München ein Unding. Auf die Idee für seine Geschichte brachte den Autor ein übernächtigter Tankstellenwart, der sich als hauptberuflicher Polizist zu erkennen gab. Adolph wollte es genau wissen, recherchierte bei der Polizei, fuhr wochenlang mit Streife und sprach mit Ex-Polizisten („die erzählen mehr!“). Sein Eindruck: die „grünen Jungs“ würden so schnell wie möglich ihre Uniformen loswerden wollen; „doch es ist ungleich schwerer bei der Kripo reinzukommen.“
„Die Cops sind cool, die bemüht kunstvolle Inszenierung ist es nicht… Starke Charaktere in aufgesetzter Story.“ (TV-Spielfilm)
„Der Teufel“ ist ein bemerkenswertes Ensemblestück mit starken Figuren und ebenso bemerkenswerten, weitgehend unbekannten Gesichtern. Adolph habe bewusst „gegen die klassischen Drehbuchregeln angeschrieben“, die er in seinem starken WDR-„Tatort – Der Experte“ (mit dem Duell zwischen Martin Lüttge und Rolf Hoppe) noch aufs beste bediente. Und Regisseur Thomas Freundner versuchte hier offenbar, nach seiner Gesellen-Prüfung, dem RTL-Movie „SOS Barracuda“, sein Meisterstück vorzulegen, extrem kamerabewegt und clippig knapp geschnitten, „ein sehr drängender Stil, der dem Zuschauer neue Blickwinkel eröffnet.“ Ungewöhnlich, aber durchaus auch gewöhnungsbedürftig! (Text-Stand: 1997)