Tatort – Das Ende des Schweigens

Milberg, Eggert, Heinze, Lothar, Brüggemann. Kommissar Borowski und die Frauen

Foto: NDR / von der Mehden
Foto Tilmann P. Gangloff

„Das Ende des Schweigens“ (2007) ist ein ungewöhnlicher „Tatort“ aus Kiel. Axel Milberg muss diesen Film stärker schultern als all seine Borowski-Fälle zuvor. Frauen pflastern seinen Weg, auf dem zunächst keine Leiche auftacht. Gespielt werden sie von Susanne Lothar, Anna Brüggemann & Maren Eggert. Nur ein wichtiger Mann außer Borowski – als Mörder?

Auch Lebensmüde setzen ihre Brille ab, bevor sie ins Wasser gehen. Deshalb ahnt Klaus Borowski (Axel Milberg) gleich, dass etwas nicht stimmt, als ein Segelboot führerlos auf hoher See treibt. An Bord finden sich zwar die persönlichen Dinge der Bootsbesitzerin, nicht aber ihre Brille; offenbar wollte jemand einen Selbstmord inszenieren. Dieser Jemand aber ist ein Phantom: Er trägt den Namen eines Toten. Borowski steht vor einem Rätsel, zumal es auch keine Leiche gibt. Ohne Leiche kein Mord, ohne Mord kein Fall; selbst wenn sich die Schwester (Anna Brüggemann) der verschwundenen Frau reichlich seltsam benimmt.

Tatort – Das Ende des SchweigensFoto: NDR / von der Mehden
Was will der einzige Mann in diesem („Tatort“-)Spiel? Polizist Claes Möller (Thomas Heinze) bedroht die Ermittler mit seiner Dienstwaffe. Will er Maxi Rohwedder (Anna Brüggemann) als Geisel nehmen?

Zwar nicht seltsam, aber zumindest doch ungewöhnlich ist dieser „Tatort“ aus Kiel. Inszeniert hat ihn Buddy Giovinazzo, vor einigen Monaten noch für einen guten, aber recht plakativen „Polizeiruf 110“ aus München verantwortlich („Mit anderen Augen“ mit Udo Kier). Hier aber konzentriert sich der Amerikaner, der seit neun Jahren in Berlin lebt, ganz auf seine Darsteller. Oder richtiger gesagt: auf Axel Milberg, der diesen „Tatort“ schultern muss. Der Fall wird dabei fast zweitrangig, denn das Drehbuch von Jörg von Schlebrügge konzentriert sich mehr und mehr auf Borowskis Verhältnis zu den unterschiedlichen weiblichen Figuren: Bei Frauen streckt der sonst so poltrige Kommissar auf fast rührende Weise die Waffen. Das gilt allen voran natürlich für Kriminalpsychologin Jung (Eggert), mit der ihn von Anfang an eine Hassliebe verbunden hat, die jedoch immer erotischere Züge annimmt. Das gilt aber auch für seine halbwüchsige Tochter, die in einem ähnlich anstrengenden Alter ist wie die junge Schwester der verschwundenen Frau; und schließlich für die Mutter (Susanne Lothar) der beiden, einer etwas exaltierten Person, die wie ein Fremdkörper durch den Film stöckelt.

Außer Borowskis Chef spielt überhaupt nur ein Mann eine nennenswerte Rolle in dieser undurchsichtigen Geschichte, und das ist der große Unbekannte (Thomas Heinze), der sich hinter dem Namen Kovac verbirgt. Selbstredend liefert Schlebrügge Gründe genug für die Gewissheit, dass Kovac der Mörder ist, als Borowski die Frau erstochen und vergraben in ihrem Vorgarten entdeckt; trotzdem ist die Auflösung am Ende eine echte Überraschung.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

tittelbach.tv ist mir was wert

Mit Ihrem Beitrag sorgen Sie dafür, dass tittelbach.tv kostenfrei bleibt!

Kaufen bei

und tittelbach.tv unterstützen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Reihe

NDR

Mit Axel Milberg, Maren Eggert, Thomas Heinze, Susanne Lothar, Anna Brüggemann, Thomas Kügel, Jan Peter Heyne, Kristina von Walter

Kamera: Roman Nowocien

Schnitt: Anne Fabini

Musik: Fabian Römer

Produktionsfirma: Studio Hamburg

Drehbuch: Jörg von Schlebrügge

Regie: Buddy Giovinazzo

Quote: 7,70 Mio. Zuschauer (20,5% MA)

EA: 11.02.2007 20:15 Uhr | ARD

Spenden über:

IBAN: DE59 3804 0007 0129 9403 00
BIC: COBADEFFXXX

Kontoinhaber: Rainer Tittelbach