Tatort – Alibi für Amelie

Jochen Senf, Ulrike Kriener, Rufus Beck, Felix Huby, Blumenberg. Tote morden nicht

Foto: SR
Foto Tilmann P. Gangloff

Weil der Saarbrücker Kommissar Max Palu so selten in der ARD ermitteln darf, sterben die Leute im „Tatort – Alibi für Amelie“ wie die Fliegen. Es gibt zwar eine Menge Verdächtige, doch entweder werden sie anschließend selbst ermordet, oder sie haben ein hieb- und stichfestes Alibi. Pikanterweise halten alle erst mal mit ihrem Zeugen für die Tatzeit hinterm Berg, weil in Felix Huby Geschichte jeder seine gefährliche Liebschaft hat. Der Autor hüpft mal wieder zwischen den Erzählebenen, Tempo aber kommt dennoch nicht auf.

Saarbrücken ist eine friedliche Stadt; dort wird höchstens zweimal im Jahr gemordet. Öfter jedenfalls schwingt sich der mittlerweile doch recht beleibte Max Palu nicht auf sein Rad. Und weil er so selten ermitteln darf, sterben sie im neuen „Tatort“ wie die Fliegen. Als erstes erwischt es einen Künstler beim Urlaub auf Korsika, was allerdings allem Anschein nach bloß ein Unfall ist. Dann wird der Erfinder eines hitzebeständigen Materials erschossen und schließlich sein Mitarbeiter überfahren. Palu ist ratlos: Es gibt zwar eine Menge Verdächtige, doch entweder werden sie anschließend selbst ermordet, oder sie haben ein hieb- und stichfestes Alibi. Pikanterweise halten alle erst mal mit ihrem Zeugen für die Tatzeit hinterm Berg, weil in dieser Geschichte von Felix Huby jeder seine gefährliche Liebschaft hat.

Die hochkarätigen Verdächtigen werden ebenso wie die Mordopfer von viel Prominenz verkörpert. Dieter Laser spielt den zwar genialen, aber äußerst unsympathischen High-Tech-Tüflter Kurz, der sich mit seiner Erfindung in die USA absetzen und seinen Kompagnon Dichgans (Udo Schenk) im Stich lassen will. Kein Wunder, dass der Partner davon nicht besonders begeistert ist. Doch auch Mitarbeiter Retzlaff (Rufus Beck) hat Grund zum Zorn: Er ging fest davon aus, dass Kurz ihn mitnehmen würde, aber der Chef lässt ihn kalt lächelnd abblitzen. Kurz‘ Witwe Amelie (Ulrike Kriener) erbt nun ein hübsches Sümmchen und hat außerdem ein Verhältnis mit einem weiteren Assistenten (Arnd Klawitter) ihres Mannes. Darüberhinaus pflegt sie eine überaus enge Beziehung zur Witwe von Künstler Faber (Eva Kryll), die wiederum eine stolze Lebensversicherung kassiert.

Wie stets hüpft Huby, der ja auch die Bienzle-„Tatorte“ aus Stuttgart schreibt, fröhlich zwischen den verschiedenen Erzählebenen hin und her: Eigentlich will sich Palu (Jochen Senf) in Ruhe auf einen Kochwettbewerb vorbereiten. Kein Wunder, dass ihm bei so viel kochender Leidenschaft die Ermittlungen eher lästig sind. Immerhin findet der Kommissar in Hans-Christoph Blumenberg, Stammregisseur der Krimis aus Saarbrücken, einen Bruder in Geiste: Blumenberg inszeniert etwa im gleichen Tempo, in dem das kommissarische Schwergewicht radelnd durch Saarbrücken keucht. (Text-Stand: 24.11.2002)

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Reihe

SR

Mit Jochen Senf, Gregor Weber, Ulrike Kriener, Rufus Beck, Arnd Klawitter, Udo Schenk, Eva Kryll, Dieter Laser, Hannes Hellmann

Kamera: Achim Hasse

Szenenbild: Norbert Scherer

Schnitt: Florentine Bruck

Produktionsfirma: Telefilm Saar

Drehbuch: Felix Huby

Regie: Hans-Christoph Blumenberg

Quote: 8,32 Mio. Zuschauer (22,9% MA)

EA: 24.11.2002 20:15 Uhr | ARD

Spenden über:

IBAN: DE59 3804 0007 0129 9403 00
BIC: COBADEFFXXX

Kontoinhaber: Rainer Tittelbach