Ein Mann irrt mit einem rohen Ei durch den Sachsenwald. Werktags sitzt er brav in seinem Büro und schmettert als Krankenkassenmitarbeiter Abteilung Sachleistungen mit Vorliebe Anträge ab. An diesem Wochenende besucht er ein Seminar für Führungskräfte, kreatives Malen, ein bisschen Survival-, ein bisschen Kommunikationstraining. Doch dann reist er überstürzt ab, fährt nach Hamburg und ist wenig später tot. Die Leiche wurde im Kofferraum einer Luxuslimousine abgelegt. Dass das Auto später in Flammen aufgeht, lenkt den Verdacht zwischenzeitlich auf die „autonome“ Szene. Und tatsächlich hat ein Jugendlicher reichlich Mist gebaut. Das Wälzen der Ablehnungsaktenordner des Toten führt Stubbe zu Schnittke, einen von der Krankenkasse verschaukelten Journalist im Ruhestand. Auch ein Bordell-Besitzer macht sich verdächtig. Und was will die Dozentin für kreatives Malen von Stubbe?
Irgendwie hängt jeder drin in diesem Fall. Bei einem Krimi, der auf Realismus setzt, findet man so etwas in der Regel albern. Bei „Stubbe – Von Fall zu Fall“, wo es bedächtig, augenzwinkernd und menschelnd zugeht, sorgt das aber für eine gewisse Geschlossenheit. Ein dramaturgisches Manko allerdings: Fischen Stubbe und Zimmermann anfangs extrem lange im Trüben, hat der aufmerksame Sachse aus der Hansestadt plötzlich einen Geistesblitz und dann geht alles rasend schnell: in Windeseile wird der Fall erklärt und dann gibt es noch eine kleine „Kommissar Rex“-Einlage. Ob das dann aber der Zuschauer, der zuvor 75 Minuten eingelullt wurde, alles versteht (wer da mit wem was ausgeheckt hat)?! Ein bisschen aus dem Hut gezaubert – aber nicht unoriginell, ist die Fall-Auflösung. Und auch Vadim Glowna als Russland-Deutscher ist mal wieder beeindruckend. Fazit: Gut gebauter, solider Familienkrimi.