Staatsanwältin Katja Schilling versucht bereits zum zweiten Mal, den Unterweltboss Mankoff hinter Gitter zu bringen. Dieses Mal hat sie einen Trumpf in der Hinterhand. Denn es gibt eine Augenzeugin, eine junge Russin, die gesehen hat, wie Mankoff ihren Bruder eiskalt erschossen hat. Auf sie konzentriert sich der Prozess, nachdem ein anderer Belastungszeuge unter Druck gesetzt wurde und von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch gemacht hat. Doch Mankoff, der aus der Untersuchungshaft heraus seine Fäden spinnt, will auf Nummer sicher gehen. Seine Helfershelfer schlagen zu, töten den Zeugen, der Katja Schilling im Prozess hängen ließ, und lenken den Verdacht auf die Staatsanwältin selbst. Nun müssen ausgerechnet ihr künftiger Ex-Ehemann und ein alter Freund gegen sie ermitteln. Und auch die Hauptzeugin ist in ihrem Versteck nicht mehr sicher.
Mal wieder eine Heldin mit Blackout, mal wieder eine Frau des Rechts selbst unter Mordverdacht – zumindest für die Gesetzeshüter im Film. Für den Zuschauer ergeben sich keine Zweifel. „Sechs Tage Angst“ erzählt seine Story schnörkellos und geradlinig. Ziemlich uninspiriert werden die Genre-Versatzstücke zusammengebaut. Wer den Kopf bei Krimis gerne abschaltet, wer so tun kann, als ob er noch nie einen solchen Zeugen-Gerichtsthriller gesehen hat, wer nicht den typischen „Verräter“-Code kennt – der kann diesen Leichtbauweise-Thriller aus dem Setzkasten des Trivialen vielleicht sogar spannend finden. Doch seien wir ehrlich, in diesen ästhetisch braven Biederkrimi voller chargierenden Nebenfiguren bringt allenfalls Thomas Sarbacher ein wenig Charisma. Katharina Böhm spielt grundsolide, wird letztlich aber Opfer der unlogischen Machenschaften um ihre Rolle. „Sechs Tage Angst“ ist ein Rückfall ins ungebrochene Genreerzählen, der Film von Markus Fischer wirkt wie ein wenig elegantes TV-Movie aus längst vergangenen Zeiten.