Mit dem Komischen ist das so eine Sache. Die Komödie besitzt seit jeher mehr Freiheiten als Drama oder Krimi. Man kann sich hier weniger auf die Erzählkonvention verlassen – und so universal, wie gern behauptet, ist das Lachen nicht. Wir leben nicht mehr im Zeitalter der Bananenschale. In eine Komödie, die die festgelegten Pfade von Sitcom, Dramedy oder Romantic Comedy verlässt, muss man sich als Zuschauer einsehen & Einleben in die Figuren.
Von daher ein dickes Lob an Lars Becker und das ZDF, die es gewagt haben, sich auf eine sehr spezielle, dafür umso stimmigere Humor-Tonlage einzulassen: trockener Witz mit viel norddeutschem Nass drum herum. Umso schöner, dass der Mut von einem glänzenden Scherzkeks-Ensemble um Uwe Ochsenknecht, Armin Rohde, Gustav Peter Wöhler und Christian Ulmen mit Heike Makatsch als krönender Identifikationstupfer belohnt wird. „Schade um das schöne Geld“ ist eine versiert gebaute, als Reigen arrangierte verschmitzte Ostfriesland-Komödie um frischgebackene Lottomillionäre, die schadenfroh herumgeizen und dafür am Ende gehörig aufs Kreuz gelegt werden. Der Film um Habgier, List, Lust – garniert mit vielen kleinen hübschen Episoden – ist ein Unterhaltungskleinod in einer komödiantisch weitgehend toten Fernsehfilmlandschaft. Und Brambachs Einlage ist zum Totlachen!