Rapunzel

Luisa Wietzorek, Susanne von Borsody, Bodo Fürneisen. Ein Satz, viel Handlung!

Foto: RBB / Arnim Thomaß
Foto Tilmann P. Gangloff

„Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter!“. Eigentlich ist die Geschichte damit auch schon erzählt. Den Autoren ist es trotzdem gelungen, die Handlung auf 60 Minuten zu strecken, ohne dabei zu langweilen. Dem erfahrenen Bodo Fürneisen wiederum ist bei der Umsetzung ein Film gelungen, der alles in sich vereinigt, was ein gutes Märchen auszeichnet: Sehnsucht, Hoffnung, Liebe, großes Gruseln. Der Film arbeitet mit dezenten Effekten, die Maskenbildner leisten gute Arbeit, für die Comedy-Einlagen ist Piet Klocke zuständig.

Ein Satz genügt, und schon erinnert man sich an das ganze Märchen: „Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter!“. Eigentlich ist die Geschichte damit auch schon erzählt. Den Autoren Olaf Winkler und Nicolas Jacob ist es trotzdem gelungen, die Handlung auf 60 Minuten zu strecken, ohne dabei zu langweilen. Dem erfahrenen Bodo Fürneisen wiederum ist bei der Umsetzung ein Film gelungen, der alles in sich vereinigt, was ein gutes Märchen auszeichnet: Sehnsucht, Hoffnung, Liebe; und großes Gruseln. Spätestens die Szenen, in denen Titelheldin Rapunzel und ihr geblendeter Geliebter unabhängig voneinander durch eine feindliche Natur irren, sind packend inszeniert und für kleine Kinder möglicherweise zu spannend. Gerade Rapunzel muss in einem Unwetter um ihr Leben fürchten; und am Ende wird der blinde Prinz von der bösen Kräuterhexe gar an den Rand einer gähnenden Kluft gelockt.

RapunzelFoto: RBB / Arnim Thomaß
Je grausamer der Weg, umso glücklicher das Ende der Geschichte für Rapunzel. Luisa Wietzorek und Jaime Ferkic

Zunächst aber ist der Film von heiterer Harmlosigkeit, selbst wenn die Gier von Rapunzels Mutter (Antje Westermann) nach dem gleichnamigen Gewächs (besser bekannt als Feldsalat) die Abgründigkeit des Märchens verdeutlicht. Ihre Sucht ist so groß, dass sie ihren Gatten (Boris Aljinovic) zum Diebstahl bei der Kräuterhändlerin (Suzanne von Borsody) anstiftet. Im Tausch muss er der Frau das ungeborene Baby versprechen. Die Hexe hält das Kind vor der Welt geheim. Als Rapunzel mit zwölf Jahren durch Zufall trotzdem einen jungen Prinzen kennen lernt, sperrt ihre Ziehmutter sie in einen Turm. Zutritt hat man nur, wenn Rapunzel ihr Haar mit einem Zauberkamm kämmt; dann wird es lang und länger und windet sich schließlich als Zopf zum Fenster hinaus, so dass man daran hochklettern kann. Jahre später ist der nunmehr erwachsene Prinz, dessen Eltern ihn unbedingt verheiraten wollen, auf der Flucht vor den ehewütigen Hochzeitskandidatinnen, erkennt Rapunzel an ihrem Gesang und will sie aus dem Turm befreien, aber die Hexe blendet ihn und verstößt das Mädchen.

Der Film arbeitet mit dezenten Effekten, die immer dann am wirkungsvollsten sind, wenn Fürneisen sie beiläufig einstreut. Die Hexe zum Beispiel wird immer jünger, je älter Rapunzel wird; Suzanne von Borsodys Antlitz als alte Frau ist ein Meisterwerk des Maskenbilds. Gelungen ist auch der Einfall, jene Jahre, die Rapunzel im Turm verbringt, in einer Einstellung vom Fuß des Turms zusammenzufassen, wo sich in rasanter Folge die Jahreszeiten abwechseln. Für die Comedy-Einlagen schließlich ist Piet Klocke als überforderter Hoflehrer zuständig, der angesichts der Eskapaden des Prinzen bloß mit dem Kopf wackeln kann.

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Reihe

rbb

Mit Luisa Wietzorek, Susanne von Borsody, Antje Westermann, Boris Aljinovic, Jaime Ferkic, Dieter Montag, Piet Klocke

Kamera: Sebastian Richter

Schnitt: Matthias Behrens

Musik: Rainer Oleak

Produktionsfirma: Antaeus Film

Drehbuch: Olaf Winkler, Nicolas Jacob

Regie: Bodo Fürneisen

EA: 25.12.2009 15:45 Uhr | ARD

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