Sie haben ihre treuen Fans, vor allem im Osten: die beiden Kommissare Schmücke und Schneider aus Halle und die beiden Schauspieler Jaecki Schwarz und Wolfgang Winkler, zwei Urgesteine des DDR-Films. Acht bis neun Millionen Zuschauer sind beim “Polizeiruf 110” vom MDR keine Seltenheit, seitdem sie fast auf den Tag vor acht Jahren ihre Ermittlertätigkeit auf dem Bildschirm begonnen haben. Mit “Rosentod” gibt es heute ein kleines Jubiläum: zum 25. Mal klären die beiden gemütlichen Ermittler aus Sachsen-Anhalt einen Mordfall auf.
Und dabei gehen sie stets ähnlich vor. Die beiden haben ihren Stil. Der eine ist ordentlicher, der andere ein klugerer Kombinierer. “Und wir sehen unsere Figuren nicht so bierernst und uns auch nicht im Mittelpunkt der Welt”, betont Jaecki Schwarz. Gemeinsam mit der Kriminaltechnikerin Weigand sind sie ein fast unschlagbares Team, weil sie nicht nur zu den Menschen gehen, ermittelnd von Haus zu Haus, sondern weil sie die Menschen und ihre Nöte auch kennen. So ist beispielsweise das treibende Motiv in “Rosentod” die hohe Arbeitslosigkeit in der Region Halle. In einer sozial so angespannten Situation kann es auch schon mal zu Mord kommen… Es beginnt mit einer Gasexplosion in einem Einfamilienhaus. Die Besitzerin liegt tot im Keller. Die Obduktion ergibt, dass die Frau bereits Stunden zuvor durch Genickbruch gestorben ist. Verschwunden sind außerdem wertvolle Heiligenbilder der Toten. Raubmord? Rache für sozialen Abstieg? Oder Erbschaftsangelegenheit? Reichlich Verdächtige stehen jedenfalls parat. Gauner, Verlierer, Abzocker und ganz normale Leute von nebenan. Gespielt werden sie von bekannten Gesichtern, von Oliver Stritzel, Leonard “Wilsberg” Lansink, Oliver Bootz oder Ex-Porno-Darstellerin Michaela Schaffrath.
Ein typischer Fall für Schmücke und Schneider. Viel Beinarbeit und Zwischenmenschliches, viel Gerede, wenig Aktion. “Bei uns geht es ländlich-sittlich zu”, so Schwarz, “bei uns wird nicht so viel geballert und es fliegen auch nicht alle zwei Minuten Autos durch die Luft.“ Fälle, Figuren und Milieu sind überschaubar. Und in “Rosentod” steht jeder mit jedem in einer schicksalhaften Beziehung. “Wir bemühen uns um ein soziales Umfeld, das relativ stimmig ist und mit dem sich die Zuschauer identifizieren können”, bringt es Schwarz auf den Punkt. Noch mehr Augenzwinkern verspricht sich der MDR dadurch, dass sich das “Seltsame Paar” jetzt auch privat auf die Pelle rückt. Schmücke zieht bei Schneider ein. Der Gourmet beim Pizza-Fan – da wird es noch einiges zu schmunzeln geben. (Text-Stand: 21.3.2004)