Nick Feltus ist ein bekennender Körperfetischist und selbsternanntes Arschloch. Das hat seine Gründe. Als Kind wurde er als „Titten-Nick“ verspottet. Also nahm er sich vor, es allen zu zeigen! Jetzt ist er Besitzer eines Fitnesstempels, schreibt Bücher über Body-Design und verwöhnt alle Model-Mädels von Wien nicht nur mit den Vorzügen seines Waschbrettbauchs. Als Eva Brand, die XXL-Dame aus der Patisserie, einen Trainingstag mit Mr. Superbody gewinnt, lässt dieser sie arrogant abblitzen. Seine ganze Verachtung schlägt ihr entgegen. Doch Nicks Beleidigungen sollen sich böse rächen. Während wie von Geisterhand aus Doppelkinn-Eva eine schlanke Blondine geworden ist, findet sich der Beau plötzlich im Körper eines Sumo-Ringers wieder. „Ich bin eine 36“, staunt die Schöne. „Ich kann meinen Schwanz nicht mehr sehen“, klagt der Fettleibige. Bald treffen sie wieder aufeinander – beim Therapeuten. Anfangs schwingt Schadenfreude bei Eva mit, doch dann macht sie ernst mit dem Plädoyer für innere Werte. Sie trainiert den von seinem Kompagnon ausgebooteten Fitnesscenter-Besitzer und hilft verunsicherten Mädchen beim Umgang mit ihrem Körper.
Soundtrack: u.a. Queen („We are the Champions“), Irene Cara („What a Feeling“), David Bowie & Queen („Under Pressure“), The Smiths („Girlfriend in a Coma“), Christina Aguilera („Beautiful“), Carl Douglas („Kung Fu Fighting“), Level 42 (“Lessons in Love”), Johnny Cash (“Father & Son”), Atomic Kitten (“Eternal Flame”), Earth Wind & Fire (“Boogie Wonderland”) Depeche Mode (“Just can’t get enough”), Spin Doctors (“Two Princes”), Richard Sanderson (“Reality”), Survivor (“Eye of the Tiger”), David Bowie (“Life on Mars”), Annie Lennox (“Walking on a broken glass”), Whitesnake (“Here I go again”)
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„Plötzlich fett“ ist eine Bodyswitch-Komödie, die sich zumindest nicht vorwerfen lassen will, ins „Germany’s Next Top Model“-Rohr zu blasen. Reichlich Schadenfreude wird anfangs nur über dem männlichen Helden ausgeschüttet. Der hat es schließlich nicht anders verdient. Wie es mit dem fetten Ekel und der klugen Schönen in Richtung Happy End weitergeht, das ist absehbar. Die neue „Körper-Erfahrung“ lockert den einen und bessert – ganz in Hollywood-liker Läuterungs-Manier – den anderen. Die Schlussszene stellt dann allerdings die Grenzen dieser gut gemeinten Blauäugigkeit recht anschaulich aus. Die kleinen Exkurse in die gesellschaftlich verordneten Schönheitsideale, in Fitnesswahn und Esssucht, in die psychologische Problemzone Selbstwertgefühl, diese beiläufig in die Freundschaftskomödie, die am Ende die Kurve zur Romantic Comedy nimmt, eingebauten Szenen sind gelungene Ansätze, für das „relevante“ Thema zu sensibilisieren. Und die Besetzung mit der sympathischen, Comedy-erfahrenen „Lust-Schauspielerin“ Diana Amft statt mit irgendeinem aufgepolsterten Hungerhaken war die bestmögliche Wahl. (Text-Stand: 4.8.2011)
Foto: Sat 1 / Oliver Roth