„Warum tauschen wir nicht mal für eine Nacht die Partner?“ Als dem Draufgänger Olaf während einer feuchtfröhlichen Grillparty dieser Vorschlag scheinbar nur so rausrutscht, sieht er in ratlose Gesichter. Doch der Gedanke beschäftigt nicht nur Olafs besten Freund Andreas und seine Frau Manu, auch seine eigne Frau Doreen findet zunehmend Gefallen an dem Gedanken, mal nicht mit ihrem sexbesessenen Ehemann das Bett zu teilen. Bald haben alle die passende Antwort gefunden: „Schließlich ist es doch nur Sex!“ Und Abwechslung kann doch die eigene Beziehung nur beleben…. Nur Andreas, alles andere als ein einfallsreicher Lover, bekommt das Muffensausen. Doch: Was kann schon groß passieren, wenn man sich liebt?!
Was passieren kann oder in jener Nacht nicht passiert, das zeigt die ZDF-Komödie „Partnertausch“. Olaf, der nicht nur seit Jugendjahren Andreas’ bester Freund ist, sondern auch sein Chef, sucht den großen Kick, seine höchst romantisch veranlagte Frau Doreen den liebevollen Frauenversteher. Das befreundete Ehepaar gerät da ein wenig zwischen die Stühle jener krisengeschüttelten Beziehung und wird zum emotionalen Spielball zweier ichbezogener Zeitgenossen. Doch um das zu erkennen, müssen sie, insbesondere der anfangs reichlich unbedarfte Andreas, durch die Höllen der Eifersucht. Was in der Nacht passiert, darüber soll nicht geredet werden, so lautet jedenfalls die Vereinbarung. Das öffnet der Phantasie Tür und Tor und gibt allen Beteiligten so richtig schön die Möglichkeit, unglücklich zu sein.
„Wir lieben unser Leben, so wie es ist“, tönt das Hauptpaar zu Beginn des Films von Thorsten Schmidt („Kubaner küssen besser“). Doch bald liegt die heile Welt in Trümmern. Selbst Manu sehnt sich nach dem Drei-Minuten-Sex mit ihrem Mann zurück. „Partnertausch“ ist eine launige Komödie, die ihre Geschichte so dahin erzählt. Über alles wird ein wenig gewitzelt, eine Haltung zum Leben versteckt sich nicht dahinter – so hat es jedenfalls den Eindruck. Wird anfangs das Familie-Saubermann-Bild noch ironisiert, stiehlt sich Autor Don Schubert mit dem zu erwartenden Happy End aus der Geschichte: mehr als eine saubere, moralische Lösung weiß er nicht zu geben. Von der anarchischen Kraft der Komödie keine Spur.
Schade, denn die Schauspieler bringen viel Spielfreude mit und hätten das Potenzial zu mehr gehabt. So aber konnte Bjarne Mädel nur beweisen, dass sich seine Rolle als Prügelknabe in der Serie „Stromberg“ durchaus auf Spielfilmlänge ausbauen lässt, und Christina Große konnte zeigen, dass sie nicht nur in dramatischen Rollen wie in „netto“ oder „Sperling“ eine gute Figur macht. Die beiden anderen mussten nichts mehr beweisen. Von Pierre Besson weiß man, dass er eine ausgeprägte Neigung zum Komödiantischen hat, und von Nadeshda Brennicke, dass sie ihr Image als Männertraum gern mal augenzwinkernd konterkariert.