Nina Undercover – Agentin mit Kids

Was RTL unter Action-Comedy versteht: grenzdebiler Quatsch aus der "Rappelkiste"

Foto: RTL / Wolfgang Ennenbach
Foto Rainer Tittelbach

Immer diese Mehrfachbelastung als Mutter, Partnerin – und Spionin! Vier Millionen Euro soll „Nina Undercover – Agentin mit Kids“ gekostet haben. Man fasst es nicht. So viel geballte dramaturgische Inkompetenz, handwerkliche Schlampigkeit und so viel Durchschnittlichkeit vor der Kamera hat man lange nicht gesehen. Als TV-Movie indiskutabel. Die Grundidee ist zumindest serientauglich. Dünne Action, dumme Gags, null Spannung, null Pop-Faktor.

Sie war die Beste. Wenzel, Nina Wenzel, Expertin für alles, was knallt und explodiert. Doch Deutschlands beste Spionin hat sich vor fünf Jahren ins Privatleben zurückgezogen. Nach dem Tod der Schwester hat sie deren drei Kinder zu sich genommen und versucht seither, ein normales, bürgerliches Leben zu führen. Doch der Bundessicherheitsdienst braucht sie wieder. Zielobjekt des letzten Einsatzes ist Zielobjekt des neuen Einsatzes: ein skrupelloser Waffenschieber, der kurz vor seinem Prozess fliehen konnte. Nina soll sich an seine Fersen heften. Mit einer spektakulären Aktion gewinnt sie sein Vertrauen. Problematisch ist nur Ninas Dreifachbelastung als Agentin, Mutter und Partnerin. Ihr neuer Nachbar, Deutschlehrer von Beruf, hat es ihr mächtig angetan. Doch ihre Tarnung darf sie auf keinen Fall aufgeben.

Das versteht RTL nun also unter Action-Komödie! Vier Millionen Euro soll „Nina Undercover – Agentin mit Kids“ gekostet haben. Man fasst es nicht. So viel geballte dramaturgische Inkompetenz, handwerkliche Schlampigkeit und so viel Durchschnittlichkeit vor der Kamera hat man lange nicht gesehen. Jedes Computerspiel besitzt mehr Leben und Möglichkeiten zur Anteilnahme als dieses völlig verunglückte TV-Movie. Unsinnige Action, ein unterirdischer, oft menschenverachtender Witz, null Spannung – da muss doch wenigstens die Heldin was hergeben! Doch Fehlanzeige: Blondine Nina Wenzel taugt weder als Engel für Charlie noch als Bondine – allein fürs Dekolleté gibt beim sexy-Comic-Faktor eine 5. Kein Spiel mit Genre-Versatzstücken, keine Ironie, keine Zitate – wozu sich also diese (mit Werbung) zwei Stunden Lebenszeit klauen lassen? Wer ist die Zielgruppe für diesen grenzdebilen Quatsch? Die Tricks sehen aus wie aus der „Rappelkiste“. Also ein Programm für Kinder? Um die Kids geht es ja gelegentlich. „Du gehst jetzt in die Garage und holst den Spaten und dann gräbst du für deine Brüder zwei Gräber bei den Dahlien – und grab tief, sehr tief.“ Wer sich da nicht kringelt vor lachen! Als TV-Movie völlig indiskutabel. Die Grundidee wäre zumindest serientauglich.

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