Dr. Wendelin Winter übernimmt widerwillig am Tegernsee eine Urlaubsvertretung. Allein die attraktive Gattin des Kollegen vertreibt ihm einigermaßen die Langeweile, derweil das über alles geliebte Töchterchen die sturmfreie Bude nutzt. Auch kriminalistisch ist in München sehr viel mehr los als am Tegernsee. Eine Frau liegt tot im Fahrstuhl eines Nobelhotels. Ist sie eine Stalkerin? Ist sie dem Schlagersänger Ronny König, dem Schwarm der reiferen Jahrgänge, zu nahe gekommen? Winter recherchiert und findet heraus, dass der Schnulzenbarde von strenger Nonnenhand groß gezogen wurde. Offenbar hat der Profi-Romantiker ein kleines Gewalt-Problem. Und dann gibt es eine zweite Frauenleiche: Romana, einst Ronnys große Liebe. Sie wollte „auspacken“ und die Wahrheit über Ronny ans Licht bringen.
Soundtrack: John Denver („Country Roads“), Frank Sinatra („Come fly with me“)
Zum achten Mal ermittelt der Münchner Psychologe mit dem Tochterkomplex in Sachen Mord. „Das Ende vom Lied“ ist nicht der schlechteste Schmunzelkrimi der losen ARD-Reihe. Das Milieu macht’s. Die Klischee beladene Schlagersänger-Branche ist ein guter Ort für einen Krimi, der ausschließlich und ziemlich bewusst aus Klischees zusammengebastelt ist. Hinzu kommt mit Jürgen Tarrach, Ilse Neubauer und Xaver Hutter eine ansehnliche Besetzung – und mit Max Volkert Martens der ideale Schauspieler für die Rolle des alternden, aber keineswegs abgehalfterten Schlagerstars (dieses Klischee bedient der Film nicht!). Es ist ein Krimi der langsamen Gangart, der allerdings mit einigen Nebenhandlungen aufwartet, die am Ende alle „sinnvoll“ aufgelöst werden. So läuft Ronny Königs Sohn, ein Straßenmusiker, ausgerechnet Alexandra Winter über den Weg. Fazit: ein Film ohne Anspruch, der dennoch Laune macht – so wie ein Sommertag in München. (Text-Stand: 31.3.2011)