Die New Yorker Wirtschaftsprüferin Jenny Porter steht vor ihrer ersten großen beruflichen Aufgabe: Im beschaulichen Hudson Valley muss sie in einer traditionsreichen Wollfabrik eine Betriebsprüfung vornehmen. Misstrauen schlägt ihr entgegen. Alle halten sie für zu jung. Ihr neuer Chef, Robert Grant-Emerson, scheint das bald anders zu sehen. Ihr Engagement und ihre Pläne, mit Qualitätsprodukten statt Massenware den ehemaligen Familienbetrieb zu retten, imponieren dem sonst so kühl kalkulierenden Geschäftsmann. Incognito taucht er in der Gegend auf und läuft der Mitarbeiterin ständig über den Weg. Bald steckt mehr dahinter als nur berufliches Interesse. Auch Jenny findet diesen anfangs etwas arrogant wirkenden „Wandersmann“ immer sympathischer. Nur, wie verkraftet sie seine Identitätslüge?
„Eine Liebe in den Highlands“ ist der Auftakt einer neuen ZDF-Sonntagsreihe. Network Movie ist bei der britischen Unterhaltungsautorin Katie Fforde fündig geworden und hat den Schauplatz kurzerhand nach Amerika, ins Hudson Valley, verlegt. John Delbridge und Ines Eschmann ist ein viel versprechender Einstand gelungen. Es geht um mehr als nur um die genregewohnte Erfüllung der romantischen Liebe. Dem Film gelingt es vorzüglich, die Inhalts- und Beziehungsaspekte der Geschichte sorgsam zu verweben. Einige Nebenfiguren sind mehr als nur die üblichen Funktionsträger im leichten Fach. Das liegt auch an den Schauspielern: Stefanie Stappenbeck als hochtalentierte Designerin, die die kränkelnde Mutter umsorgen muss, und Eleonore Weisgerber als schöngeistige Patriarchin, die gerne ihr Leiden kultiviert, sind zwei, die es verstehen, auch aus kleineren Rollen etwas zu machen.
Im Blickpunkt dagegen stehen als der junge Liebhaber, Johannes Zirner, und ganz besonders Henriette Richter-Röhl als Berufs(durch)starterin, der in ihrem Job die Menschen wichtig sind. Diese moralische Haltung (dieser durch und durch „ehrlichen Haut“) wirkt weder kitschig schablonenhaft noch märchenhaft unrealistisch. Das mag an dem besonderen Grundton dieser Roman-Adaption liegen, der sowohl etwas angenehm Heutiges als auch etwas wundersam Gestriges eigen ist – aber auch an der „Glaubwürdigkeit“, die Richter-Röhl ihrer psychologisch nicht uninteressanten Rolle mitgibt. Nachdem sie und Zirner sich von dem Was-sich-liebt-das-neckt-sich-Muster freigespielt haben, stimmt jeder Blick, jede Geste, jeder Gefühlsausdruck. Aus all dem ergibt sich eine Wohlfühlstimmung, die über manch Handlungsklischee hinwegsehen – ja bisweilen sogar ironisch hinwegschmunzeln – lässt.