Hanna Nilsson, einst eine gefeierte Tänzerin, hat nach einer unglücklichen Beziehung zu ihrem Tanzpartner ihrer großen Leidenschaft adieu gesagt. Privat setzt sie auf Verlässlichkeit. Gerade erst hat sie den fast 20 Jahre älteren Bauunternehmer Bengt Lindquist geheiratet und bezieht nun das feudale Familienanwesen. Mit von der Partie ist Bengts Schwester Louise, die einen Beziehungskrieg hinter sich hat und in Scheidung lebt und entsprechend misstrauisch das junge Glück beäugt. Sie soll Recht behalten. Die Gefühle sind nicht von Dauer. Die Künstlerin und der Geschäftsmann passen nicht wirklich zusammen. Sie haben unterschiedliche Interessen. Hannas Bekanntschaft mit dem Choreograph Jonas weckt in ihr doppelte Leidenschaft. Das Geheimnis seiner Herkunft verkompliziert die Lage weiter.
„Sag niemals nie“… „Der Mensch hat eine Bestimmung“… „Man darf die Suche nach dem idealen Partner niemals aufgeben.“ Das sind die drei wichtigsten Grundsätze für die Suche nach dem Glück frei nach der Lebensphilosophie von Inga Lindström alias Christiane Sadlo, wie sie sie in „Schatten der Vergangenheit“ zum Besten gibt. Ähnlich schematisch verfolgt werden die dramaturgischen Regeln des Genres. Nach und nach wird die Vergangenheit in die aktuelle Geschichte hineingeholt. Einige Schatten wirft sie schon auf die Gegenwart, aber so richtig schicksalsgebeutelt schleicht nur Sonja Kirchberger als verbitterte Schwester durch die noble Szenerie. Die emotionalen „Verlierer“ haben auch schauspielerisch einen schwereren Stand. Miroslav Nemec lehnt am Schiffsmast, sprachlos, schmerzerfüllt – lächerlich.
Die melodramatischen Momente sind die Schwachstellen des Films. Dort, wo die Gefühle in Tanz, in Bewegung und Berührung, überführt werden, ist das Ergebnis in jeder Hinsicht glücklicher. Das junge Paar ist zwar von der Besetzung her weniger namhaft, aber dessen physische Präsenz ist es, die den Film vor allzu großer Peinlichkeit bewahrt. Kristian Kiehling, schon immer ein Gesicht für romantische Fälle („Zu schön für mich“) und einige komödiantische Unfälle wie „Scharf wie Chili“ oder „Die Autobahnraser“, gibt der Zielgruppe den Schwiegersohn, nach dem sie sich sehnt, und einigen auch etwas mehr. Und Julia-Maria Köhler hält das, was sie in der Pro-Sieben-Serie „Verliebt in Clara“ versprochen hat. Ihre Tanzausbildung in New York gab ihr für die Rolle das nötige Knowhow. Und dass sie ein Hingucker ist, das ist für eine solche Rolle auch nicht verkehrt.