Vor 25 Jahren waren sie beste Freundinnen, Clarissa und Hannah, das Mädchen, das sich so wunderbar gruslige Geschichten ausdenken konnte. Unter dubiosen Umständen treffen sie sich wieder: Hannah ist Ärztin, mäßig glücklich verheiratet und sie hat eine Tochter, die so alt ist wie sie damals, als sie mit ihrer Busenfreundin auf Hiddensee mehrere ereignisreiche Sommerurlaube verbrachte. Clarissa, die mit einer Schlaftablettenüberdosis in die Klinik eingeliefert wird, in der Hannah arbeitet, scheint psychisch ein wenig labil zu sein, auch wenn sie beteuert, dass sie sich nicht umbringen wollte. Das Wiedersehen wollen die beiden mit einer Reise auf die Ostseeinsel feiern. Sie mieten dasselbe Haus wie ihre Eltern damals, sie schwelgen in Erinnerungen und Hannah lernt gleich den Dorf-Sunnyboy kennen. Doch bald trüben verdrängte Kindheitserlebnisse die Stimmung. Vor allem Hannah fühlt sich unwohl. Sie sieht sich von einem Geistermädchen verfolgt, Maria, mit der die beiden einst gespielt hatten und die sehr jung gestorben ist. Tragen Hannah und Clarissa eine Mitschuld an ihrem Tod?
„Mag die Story auch recht routiniert ausfallen und nur die handelsüblichen Twists aufbieten, die auf Spannung und Schockmomente ausgerichtete Dramaturgie ist flott und überzeugt mit perfekter Kombination aus Locations & Look.“ (kino.de)
„Die über den gesamten Verlauf des Films erzeugte und konstant über allem schwebende Angst ist von einer großen Intensität.“ (FSK)
„Das Schöne ist, dass der Film sein Genre nicht transzendieren will, sich nicht nach einer historischen, gesellschaftlich relevanten Meta-Ebene streckt, sondern primär eine spannende, gruslige Geschichte erzählen will.“ (Spiegel online)
„Du hast es versprochen“ ist ein Psychothriller, der filmisch auf dem Terrain von Geister- und Mystery-Horror wildert. Die Schatten der Vergangenheit fallen wortwörtlicher und genreästhetisch reizvoller als in den vielen Psycho(krimi)dramen, die das Fernsehen hervorgebracht hat in den letzten Jahren, auf die anfangs nur leicht verfremdete Gegenwart. Der Film gewinnt von Minute zu Minute, je mehr er sich aus den Fängen des Alltags, aus banalen Dialogen („Wir müssen miteinander reden“) und dünnen Handlungsmustern wie der Untreue des Ehemanns befreit und sich das Gewand des Schauermärchens überhängt. Dass Regisseurin Alex Schmidt und ihre Ko-Autorin Valentin Mereutza am Ende eine realistische Erklärung für ihre Gruselmär finden, ist mehr als ein genregemäßes Muss und wirkt sehr viel überzeugender als die „Lösungen“ vergleichbarer Schreckens-TV-Movies, die im Gegensatz zu heute Ende der 90er Jahre noch häufiger produziert wurden. Auch wenn die beiden Macherinnen dem Zuschauer nicht mit einer tief gründelnden „Botschaft“ kommen und es auf den ersten Blick so aussieht, als hätten sie sich nur der Versatzstücke des Genres bedient, so ist doch die psychologische Grundierung ihrer Geschichte interessant: Mädelsfreundschaft, ein Versprechen, seelische Verletzungen – narrativ hat das ein bisschen mehr Relevanz als ein (männlicher?) Horror, der nur nach äußeren Effekten schreit. Doch Alexandra Schmidt ist nicht zimperlich: Männer sind zum Sterben da, Äxte zum Zuschlagen, Höhlen und Erdlöcher zum Angstmachen. Und der klinische Clou am Ende ist ein ziemlich böses „Happy End“.