Doctor’s Diary – Staffel 3

Diana Amft, Florian David Fitz, Kai Schumann, Nora Tschirner. Unverkennbar Bora Dagtekin

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Foto Rainer Tittelbach

„Nur weil du deinen dicken Arsch in meine Dusche gezwängt hast und ich ein bisschen an dir rumgeschraubt habe, müssen wir noch lange nicht von Liebe reden.“ Unverkennbar: „Doctor’s Diary“. Auch wenn das Virus-Motiv mit der Hochzeitsnacht unter Quarantäne Comedy-technisch nicht so recht zündet, die zweite Hälfte des 90-Minüters zum Auftakt entschädigt voll und ganz – mit Situationskomik, Songs, Sex und Screwball-Touch.

„Nur weil du deinen dicken Arsch in meine Dusche gezwängt hast und ich ein bisschen an dir rumgeschraubt habe, müssen wir noch lange nicht von Liebe reden.“ Wir befinden uns offenbar wieder mittendrin in den Herzensangelegenheiten von Assistenzärztin Dr. Gretchen Haase und Oberarzt Marc „Macho“ Meier. Sieben neue Folgen von „Doctor’s Diary“ stehen auf dem Programm. Zum Auftakt gibt es eine 90-minütige Doppelfolge zum Wieder-Eingewöhnen. Und so ein bisschen Zeit braucht man auch. Zwar macht das Ensemble genau da weiter, wo es in Staffel 2 aufgehört hat, auch ist die Idee, Gretchens Hochzeit fließend in eine lebensbedrohliche Quarantäne-Situation übergehen zu lassen, auf dem Papier eine hübsche Idee, aber so 100%ig funktioniert das alles zu Beginn nicht. Einfälle wie die Hochzeitsnacht im Sechsbett-Quarantänezimmer werden nicht ausgereizt. Sprachwitz wird gelegentlich vom Sprechtempo erschlagen und Gags werden regelrecht zugequatscht. Außerdem vermittelt sich das dramaturgische „Riesenproblem“, ein todbringendes Virus, schwer in einem Setting, das über 16 Folgen auf Pointe und Kurzatmigkeit getrimmt wurde.

Soundtrack: u.a. Bitter: Sweet („Dirty Laundry“), Boney M („Sunny“, „Daddy Cool“), James Brown („It’s a man’s man’s world“), Prince („Kiss“), Art of Noise, Terry Jacks („If you go away“), Serge Gainsbourg & Jane Birkin („Je t’aime… moi non plus“), Connie Francis („Die Liebe ist ein seltsames Spiel“), Robbie Williams

Doch nachdem das Virus einigermaßen im Griff ist (nur M.M. schwebt noch in Lebensgefahr), startet „Skandal! Hochzeitsnacht zu dritt“ in eine grandiose zweite Hälfte. Da wird die Komik nicht nur dialogisch bemüht, da sind auf einmal Slapstick drin, Klamauk, doppelbödige Situationen, augenzwinkernde Romantik und die Ereignisse eskalieren endlich (weg vom eindimensionalen Virus-Geschehen) in alle Richtungen – nicht zuletzt als Vorlage für die nächsten Folgen. Schade, dass Nora Tschirner nur ein – in jeder Hinsicht – einmaliges Gastspiel gibt als wienernde Mitzi, die zum zweiten Hauptthema dieses Piloten viel beizusteuern hat: Was die Serie schon immer über Sex erzählen wollte, aber was sich Bora Dagtekin bisher nicht gewagt hat. Es ist alles drin: Pubertätswitze, Monatsblutungen, Erektionen, eine sexgeile Großmutter, Versprecher im Bett („Arsch!“). Und was meint doch gleich Gretchen, die frisch Vermählte: „Ich bin sehr aufgeschlossen und modern, was Sex betrifft… Kannst du jetzt bitte das Licht ausmachen?!“ Da muss selbst Gretchen giggeln.

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Mit Diana Amft, Florian David Fitz, Kai Schumann, Julia Koschitz, Annette Strasser, Steffen Groth, Ursela Monn, Peter Prager, Elyas M’Barek, Marc Ben Puch, Nora Tschirner

Produktionsfirma: Polyphon

Drehbuch: Bora Dagtekin

Regie: Franziska Meyer Price, Sophie Allet-Coche

Quote: 1. Folge: 3,1 Mio. Zuschauer (9,4% MA); 2. Folge: 3,72 Mio. (11,4% MA), 3. Folge: 4,14 Mio. Zuschauer (12,8% MA)

EA: 05.01.2011 20:15 Uhr | RTL

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