Der Titel sagt alles: “Das Teufelsweib”. Das ist eine Frau, ebenso schön und leidenschaftlich wie skrupellos. Sie geht über Leichen. Das Ende des verbissen geführten Zweikampfs eines Ehepaares, das sich bis aufs Messer bekriegt, wird damit indirekt auch schon verraten. Zumal Iris Berben die Titelrolle spielt. Gegen die kommt dann selbst ein Abenteurer-Typ wie Michael Mendl nicht an. Dabei hat seine Figur im Spiel um Gier und Geld lange die besseren Karten. Doch ein schwacher Moment genügt: Eine Geste der Menschlichkeit wird zum Todesurteil.
Wer am Ende die Moneten einstreichen wird, lässt sich früh erahnen, ist für den Film aber kaum von Belang. Der Weg ist das Ziel. Stimmung und Atmosphäre werden gesucht, Handlung auf eine mörderische Dreiecksgeschichte reduziert, die mehr und mehr auf ein Duell hinausläuft. Das sieht recht gut aus. Produzent Oliver Berben und seine Mutter haben sich die späten Filme der “Schwarzen Serie” genau angeschaut. Und die Frau als Dämon Weib – das kommt auch immer gut. Schade nur, dass trotz des starken Einsatzes der Landschaft von Gomera vieles in diesem Thriller nur behauptet bleibt: zum Beispiel das Klaustrophobische der Insel-Situation. Ansonsten herrscht Schwarz/weiß-Malerei vor. Für die Bilder ist das ein mutiges TV-Konzept, die Charaktere aber leiden unter den fehlenden Zwischentönen. Auch besitzt der Film keinen Rhythmus, er fließt nicht, geschweige denn, dass er einen packt. Und aus Lücken in der Geschichte wird nicht automatisch ein spannendes Rätsel. Fazit: ein interessanter Versuch, auf hohem Niveau gescheitert. (Text-Stand: 31.10.2000)