
In einem Dorf in Brandenburg lässt der geplante Bau von Windkraftanlagen die Konflikte zwischen den Einwohnern eskalieren. Die Verfilmung des Romans „Unterleuten“ (ZDF / Network Movie) hält sich weitgehend an die literarische Vorlage, was kein Makel ist, denn Juli Zeh gelang 2016 mit dem Bestseller ein treffendes Zeit- und Gesellschafts-Porträt, das die großen Fragen von Grundbesitz, Strukturwandel und Energiewende mit einer spannenden & berührenden Geschichte im dörflichen und familiären Umfeld verbindet. Die vielschichtig gezeichneten Figuren sind eine exquisite Vorlage für einen Mehrteiler mit illustrem Ensemble (Thieme, Manzel, Beyer, Schorn, Noethen und andere), werden aber nur zum Teil ähnlich lebendig wie im Roman. Regisseur Matti Geschonneck inszeniert das Drehbuch von Magnus Vattrodt in ruhigem Tempo, was durchaus zum ländlichen Schauplatz passt. Das ergibt kaum vordergründige Spannung, umso eindringlicher kommt das zersetzende Gift des gegenseitigen Misstrauens zur Geltung. Unterleuten – ein Dorf als zeitkritische Metapher auf ganz Deutschland mit den Konfliktlinien zwischen Stadt/Land, Ost/West, Oben/Unten.