
Für den zehnten „Spreewaldkrimi“ hat sich Autor Thomas Kirchner etwas ganz Besonderes ausgedacht. Ein Anschlag auf Krüger verbannt den Kommissar in eine Zwischenwelt. Mit einem Toten geistert er durch den Spreewald – und versucht, sich zu erinnern an seinen letzten Fall, den er bereits zu Ende ermittelt hatte. Mehr denn je erweckt die Struktur dieser Jubiläumsepisode den Eindruck eines Puzzles, gerät die Form zum Erkenntnisinstrument. Die subjektiven Zugänge zur Geschichte sind in „Zwischen Tod und Leben“ (ZDF / Aspekt Telefilm) vielfältiger, wieder komplexer als in den letzten „Spreewaldkrimis“, komplizierter wahrzunehmen und schwerer zu verstehen sind sie aber nicht. Mehr als nur ein Gag: Einige Darsteller aus den früheren Filmen der Reihe haben Kurzauftritte. Die Bildgestaltung und der lautmalende Score sind phantastisch. Falls die Erinnerung nicht trügt, ist Wessels dritter Beitrag zu der Reihe, was Dramaturgie & Ästhetik angeht, das bisherige Meisterstück.