
Franziska Hartmann ist Katharina Tempel, die bereits in „Helen Dorn“ zu zwei Einsätzen kam. So schlüpft nun auch die in den letzten Jahren interessanteste deutsche Schauspielerin ihres Alters in die Rolle einer Kommissarin. Warum nur?! Das fragt man sich nach 90 Minuten nicht mehr. „Was wir verbergen“ (Network Movie) ist der vielversprechendste Auftakt aller ZDF-Krimi-Reihen-Starts der letzten Jahre: ein ebenso geradlinig erzählter wie atmoshärisch inszenierter Film. Denn neben dem ungewöhnlichen Krimiplot, der so viele Fragen aufwirft, verläuft auch eine Drama-Spur, die lange im Verborgenen bleibt. Die narrative Konstruktion ist zwar kompliziert, allerdings nicht an der Realität vorbei gedacht. So erzeugt die Geschichte eine hohe emotionale Anteilnahme. Und dieser ZDF/Arte-Koproduktion gelingt das Kunststück, ein spannender Krimi zu sein und zugleich ein noch spannenderes Beziehungsdrama. Ohne die typisch deutschen bedeutungsschwangeren Blicke. Dabei gibt es hier so viele Wunden, die nicht verheilt sind – und sorgsam verborgen werden.