Vater braucht eine Frau

Lohmeyer, Zirner, Karven, Matthias Tiefenbacher. Ist Vatersein ein Kinderspiel?

Die vier Kids aus “Vater braucht eine Frau” nehmen sich ihres vermeintlich bindungsunfähigen Vaters herzallerliebst an. Sie wissen nicht, dass Paps bereits von dessen Freund mit einer attraktiven, unabhängigen Jetset-Fotografin verkuppelt wurde. In diesem Film mit Peter Lohmeyer in der Hauptrolle finden am Ende alle ihr Glück. Leicht wie eine Babywindel. Ein recht gelungener, launiger Familienfilm auf der Höhe der Zeit.

Fernsehfilm

Vatertag

Alexander Pschill, Simon Schwarz, Michi Riebl. Der Wiener Charme des Unperfekten

„Vatertag“ ist ein leichter österreichischer Wohlfühlfilm um einen Wiener Hallodri, den alle Frauen lieben, der aber „kein Talent zum Ehemann“ besitzt. Dafür ist er von ganzem Herzen Vater. Er hat drei Kids – von drei verschiedenen Frauen, die weder etwas voneinander noch von der Existenz der beiden anderen Kids wissen… Die Logistik der Story gehört nicht zu den Stärken von Michi Riebls Film. Dafür entschädigt die Präsentation, der Hang zum Spielerischen, den die authentisch wirkenden Kinder(darsteller) maßgeblich mitgestalten. Und Simon Schwarz zaubert einen Hauch Wiener Schmäh in diese Mainstream-Komödie.

Serie & Mehrteiler

Vierwändeplus

Osei, Hanusrichter, Yun, Hahn, Bauder, Bill. Keinen Bock auf Konsens-Nonsens

In der achtteiligen ZDF-Serie „Vierwändeplus” (Network Movie) zieht eine zehnköpfigen „Framilie“ (Freunde und Familie) gemeinsam in ein noch nicht vollständig renoviertes Haus. Das bleibt naturgemäß nicht ohne Spannungen, zumal sich ausgerechnet die Keimzelle der Gemeinschaft trennen will. Viele Themen haben einen ernsten Hintergrund, doch die Umsetzung ist vorwiegend heiter. Das funktioniert allerdings nicht immer, weil manch’ ein Dialog allzu sehr auf Pointe gebürstet ist. Die Mitwirkenden begehen zudem mitunter den Fehler, komische Situationen auch komisch zu spielen; ein typisches Comedy-Missverständnis, das die Heiterkeit in der Regel jedoch keineswegs verdoppelt. Trotzdem macht es Spaß, dem Ensemble zuzuschauen und vor allem zuzuhören: Einige Wortwechsel sind ganz schön bissig. Große Freude bereiten auch die originellen Einfälle am Rande.

Fernsehfilm

Zaun an Zaun

Adnan Maral, Schweins, Gersina. Schlichte & doch kurzweilige Culture-Clash-Komödie

Manchmal genügt eine kleine Verschiebung der Parameter, um einer erwartbaren Geschichte eine andere Richtung zu geben: „Zaun an Zaun“ ist eine recht amüsante romantische Komödie mit Esther Schweins als Romanautorin mit Schreibblockade und Adnan Maral als ihr türkischstämmiger Nachbar. Der Reiz der Kombination liegt in der Umkehrung der Klischees: Die Schriftstellerin steht für das Chaos, der ordnungsliebende Türke ist deutscher als die meisten Deutschen. Leider hat Regisseur Peter Gersina den komödiantischen Eifer vor allem der Hauptdarstellerin nicht bremsen können, wodurch viele Szenen übertrieben wirken.

Fernsehfilm

Zeit der Zimmerbrände

Ochsenknecht, Letkowski, Langmaack, Naefe. Sich die Realität schön phantasieren

Ein junger Millionär hält einen abgehalfterten Eishockeytrainer für seinen Vater – und dieser spielt die Familienzusammenführung einfach mal mit. Lustvoll variiert Drehbuchautorin Beate Langmaack die Volksweisheit „Familie kann man sich nicht aussuchen“, indem sie sie umkehrt und zeigt, was wäre, wenn man sich den Wunschvater selbst backen könnte. Die warmherzige Geschichte dieses mit Ochsenknecht und Letkowski bestens besetzten Films von Vivian Naefe entwickelt mehr Zwischentöne, als man anfangs vermutet, leidet dennoch unter dramaturgischen Schwächen, die sich vor allem wirkungsästhetisch auswirken.

Reihe

Zeit für Frühling

Thomalla, Genzkow, von Groote, Rieke, Natalie Scharf. Alles wird (anders) gut

Zum zehnten Mal seit 2011 gibt Simone Thomalla die Dorfhelferin in der „Frühling“-Reihe des ZDF. Die Geschichten sind nicht mehr so reizvoll, wie es die Kombination aus dem im Fernsehen bis dahin unerzählten Helferberuf mit den Elementen der Familienserie und des modernen Heimatfilms, im Wellness-Dramödien-Stil verpackt, zum Start versprach. Das Helfer-Muster hat sich ein wenig abgenutzt. Dafür besitzt das (horizontal) Serielle seinen Reiz. „Zeit für Frühling“ ist zudem nicht mehr ganz so überladen mit Problemen, wirkt wieder frischer und das Paar in Not überzeugt in moralischer wie schauspielerischer Hinsicht.

Fernsehfilm

Zwei Wochen für uns

Barbara Rudnik, Götz Schubert & ein Film mit zwei völlig verschiedenen Halbzeiten

„Zwei Wochen für uns“, ein Degeto-Film von René Heisig und Eva Spreitzhofer, beginnt als höchst vergnügliche Ehekomödie mit sympathischen Hauptfiguren, frechen Dialogen und einer amüsanten Handlungsentwicklung. Zur Hälfte aber kippt die Geschichte und auch die Stimmung; das Lustspiel mutiert zum Drama und lässt allerdings in seiner Qualität ein bisschen nach. Ein vergnüglicher Freitagsfilm mit Barbara Rudnik & Götz Schubert

Serie & Mehrteiler

Akte Ex

Isabell Gerschke, Oliver Franck, der MDR & die Bastelanleitung für den Vorabend

Bei der ARD wirft man offenbar mit Dartpfeilen auf die Landkarte, um die Schauplätze für „Heiter bis tödlich“ zu ermitteln. Jetzt ist Weimar dran – und ein Ermittlerpaar, das sich Katzer & Hundt nennt und mal was miteinander hatte. Wohlweislich hat der MDR erst mal nur acht Folgen produziert. Dass es mehr werden, ist kaum anzunehmen – trotz Gerschke.

Fernsehfilm

All you need is love – Meine Schwiegertochter ist ein Mann

Saskia Vester und Jürgen Tonkel: krachlederne Schwulenhatz als Volksstück

Ihr Hans will heiraten. Mutter Katharina ist geschockt, als sie erfährt, dass es sich bei Schwiegertochter „Nicki“ um einen Mann handelt. Die TV-Komödie plätschert vorhersehbar dahin, macht auf pc, plump oder plemplem, findet aber nie zu einer Haltung.

Fernsehfilm

Alle Macht den Kindern

Hannes Jaenicke, Rebecca Immanuel, Carlo Rola. Weichgespülter Sat-1-Rollentausch

Die Eltern sind rat- und hilflos. Sie wollen nur das Beste, aber was auch immer sie tun, die Kids fühlen sich permanent ungerecht behandelt und gegängelt. Und dann packt die 14-jährige Tochter ihre Sachen und ist weg… Das Friedensangebot der Eltern: Erwachsene und Kinder tauschen die Rollen. Eine Familie, vier Wochen, zehn Regeln. „Alle Macht den Kindern“, entstanden nach dem Bestseller von Jochen Metzger, gelingt es nicht, das Potenzial und den guten thematischen Ansatz in 90 Minuten auszuspielen. Alles plätschert dahin. Schade!

Fernsehfilm

Alle meine Lieben

Jutta Speidel, Heinz Hoenig, Bruno Maccallini. Willkommen im Hotel Mama

Eine Mutter will endlich auch mal an sich denken. Die Kinder sind schließlich alle aus dem Haus. Denkste! Bald entdecken alle – inklusive des Ex-Gatten – wieder die Vorzüge vom Hotel Mama… „Alle meine Lieben“ ist eine recht unterhaltsame TV-Komödie mit den genreeigenen Übertreibungen mit viel Sympathie für die Hauptfigur. Paraderolle für Jutta Speidel!

Fernsehfilm

Alle unter eine Tanne

Dohm, Gwisdek, Gastdorf, Malinke, Müller, Oliver Schmitz. In trauter Verlogenheit

Eine Familie feiert gemeinsam Heiligabend – versucht es jedenfalls. Das Fest der Feste, nichts als eine einzige Lügerei! Acht Erwachsene (und zwei Kinder) unter einem Weihnachtsbaum. Alle Figuren in „Alle unter eine Tanne“ tragen einen Sack voller Lebenslügen mit sich herum. Das gehört zum Genre der Bescherungsfilme wie die Tanne zum Fest. Allein durch das „Wie“ unterscheiden sich diese Weihnachts-Movies. Lo Malinke und Philipp Müller nehmen die Figuren beim Wort und holen sie bei deren Problemen ab. Das spielerische Moment kommt dabei deutlich zu kurz. Vieles wirkt ausgedacht, ist moralinsäuerlich statt komisch.

Fernsehfilm

Alles bestens

Ann-Kathrin Kramer & Stephan Kampwirth. Chaos-Prinzip – auch dramaturgisch

„Alles bestens“ ist ein weiterer Versuch des ZDF, mit dem Thema Familie zu punkten. Der Film sieht aber eher aus, als ob dieser Stoff bei der ARD-Degeto nicht mehr unterzubringen war. Der Plot wird getragen vom naiven Glauben, einige Trend-Themen (Casting-Wahn, Schönheits-OP, die 68er & das Alter, Doppelbelastung) und ein paar „Dauerbrenner“ (Pubertät, überforderte Eltern, mit Anfang 20 Familie oder Selbstverwirklichung?) müsse man in komischer Absicht aneinanderreihen, damit daraus eine Zeitgeist-Komödie entstehe.

Fernsehfilm

Annas Erbe

Jutta Speidel, Susanne Schäfer, Anna Hausburg. Gute Ansätze, aber doch Degeto!

Wie die Großmutter so die Enkelin: schwanger mit 16. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. „Annas Erbe“ spielt im Apfelbauern-Milieu. Jutta Speidel gibt ihrer Anna einige Ecken und Kanten mit auf den Weg zum Happy-End. Susanne Schäfer und Anna Hausburg komplettieren das Dreimäderlhaus auf hohem Dramolett-Niveau. Leider sprengt die Story nicht den Degeto-Rahmen. Da ist es nicht allzu weit her mit dem anfänglichen Eigensinn der Figuren.

Reihe

Auftrag in Afrika

Walter Sittler mit gewohnt guter Haltungsnote in einer neuen ZDF-Allerwelts-Reihe

Walter Sittler als deutscher Diplomat in Sambia, der nicht nur repräsentieren möchte. Ein bisschen Krimi, ein bisschen Familienfilm, ein bisschen Liebesgeschichte, ein bisschen Moral und weltpolitische Aufklärung hat das Autorenduo zu einem Kolportage-Cocktail gemixt, der sich im Sommer trinken lässt, aber nicht unbedingt nach einem Nachschlag verlangt.

Fernsehfilm

Beim nächsten Kind wird alles anders

Stumph & von Borsody etwas betulich zwischen Egoismus und Hormonstau

Fernsehfilm

Bleib bei mir

Vester, Berger, Sattmann. Komödie = Romanze auf Umwegen & ein bisschen Krimi

Die Geschichte ist bei weitem nicht so saft-, kraft- und einfallslos, wie der Filmtitel „Bleib bei mir“ vermuten lässt. Auch wenn die wohl bekannte Klischee-Rolle, in die Saskia Vester einmal mehr rutschen musste, recht bald nervt, ist Dirk Regel und Autorin Gabriele Herzog ein recht unterhaltsamer Film gelungen. Der Geschichte & den launigen Nebenfiguren sei Dank!

Fernsehfilm

Charlottes Welt – Geht nicht, gibt’s nicht

Szyszkowitz, Schrumpf, Peeters, Kampwirth, Grill, Richter-Röhl. Alles so ganz nett…

Wie bislang alle Susanne-Fröhlich-Verfilmungen ist auch die Familienkomödie „Charlottes Welt – Geht nicht, gibt’s nicht“ ein harmloser Zeitvertreib. Im Gegensatz zu den TV-Adaptionen „Moppel-Ich“ und „Treupunkte“ mit Christine Neubauer spielt nun Aglaia Szyszkowitz die Hauptrolle. Die Titelheldin ist nur eine Randfigur: Fröhlichs Romanvorlage ist ein Jugendbuch, mit dem der episodisch erzählte Film bis auf wenigen Motive nicht viel gemeinsam hat. Der Handlungsreichtum hat zur Folge, dass alles oberflächlich bleibt.

Fernsehfilm

Das Leben ist ein Bauernhof

Dominic Raacke, Heio von Stetten, Thomas Kronthaler. Gute Ansätze dramaturgisch zugerastert!

Zwei ungleiche Brüder haben etwas gut zu machen und retten den Bauernhof ihrer verstorbenen Schwester. „Das Leben ist ein Bauernhof“ mit Dominic Raacke und Heio von Stetten läuft auf dem Sendeplatz, auf dem das Wünschen noch hilft. Schlimmer als das sind die immergleichen Intrigen, die immergleichen Läuterungen, die immergleichen Rettungs-Aktionen in letzter Minute. Diese Dramaturgie erdrückt die vielen hübschen Momente!

Fernsehfilm

Der Bergdoktor – Wunschkind

Hans Sigl, Heiko Ruprecht, Jorgo Papavassiliou. Serien-Handlung mit Augenfutter

Das Serien-Special zur ZDF-Serie „Der Bergdoktor“ hat prächtige (sich allerdings häufig verselbständigende) Schauwerte und eine jederzeit spannende Geschichte rund um ein lebensgefährlich erkranktes Findelkind zu bieten, irritiert aber durch eine mitunter eigenwillige Führung der Darsteller. Zum Glück macht Hans Sigl das wieder wett. Und weil der Gruber Martin auch noch Schicksal spielt, können alle am Ende ein Fest der Liebe feiern.

Genre: Familie

Sterne-Bewertung

Drehbuch

Regie

Produktionsfirma

Produktion

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