
Was man liebt, das will man festhalten. Eine Weisheit, die nicht nur für den pensionierten
Kommissar Stubbe gilt, in Hinblick auf seine geliebte Tochter, sondern auch für die vielen Zuschauer:innen und Wolfgang-Stumph-Fans, die den Dresdner, der jahrelang in Hamburg ermittelte, nur ungern in Rente gehen ließen. Und so hat das ZDF einen sympathischen Weg für ein gelegentliches Wiedersehen gefunden. Hauptdarstellerin von „Ausgeliefert“ (Polyphon), dem dritten „Stubbe“-Special, ist Stephanie Stumph: Journalistin Christiane recherchiert undercover im Milieu der Fahrradkuriere und entlarvt ein gnadenloses Ausbeutungssystem. Zum Krimi wird die Geschichte, weil ihre Informantin ermordet worden ist. Eine wahre Freude sind die Familienszenen: Greta Kasalo ist eine Wucht. Opa und Enkelin Stubbe gründen eine Detektei, und wie ihr erster Fall schließlich zur Lösung der Mördersuche beiträgt, ist ein kleiner Knüller. Überraschend uninspiriert ist hingegen die Leistung von Regisseur und Ko-Autor Bernd Böhlich: Der Krimi hat den zweifachen Grimme-Preisträger deutlich weniger interessiert – und so bewegt sich dieser mitunter auf Vorabendniveau.