Krug, Kukura, Krößner, Selge, Walser. Ein Film, der doppelt historisch nachwirkt

Üblichen Krimimaßstäben wird der „Tatort – Armer Nanosh“ nicht gerecht, was erklären mag, warum die Reaktionen bei der Erstausstrahlung im Jahr 1989 ebenso verhalten waren wie aktuelle Kommentare. Aber hintergründig lässt Martin Walser in sein Drehbuch bereits jene Haltung einfließen, die einige Jahre später bei seiner Rede in der Frankfurter Paulskirche großen Widerspruch provoziert hat. Der keineswegs konstruiert wirkende Überbau macht den mit Selge und Krößner stark bestzten Film zu einem faszinierenden Fernsehspiel.