
Eine heimgekehrte Wildhüterin unterstützt einen Kommissar bei einem Mordfall. Dass diese Frau eine tiefsitzende Wut hat auf ihre alte Heimat und auf die Männer, die hier das Sagen haben, wird die Ermittlungen beeinflussen, aber auch ein tiefes Trauma liegt bald auf den brandenburgischen Wäldern. Während die Geschichte von „Wolfsjagd“ (Degeto / U5 Filmproduktion), die als Primetime-Krimi funktionieren muss, bei Dramaturgie und Plot an Grenzen stößt, so ist es vor allem die Inszenierung, die audiovisuelle Atmosphäre, die diesen Film trägt und sich mit der psychophysischen Kraft der großartigen Maria Simon verbindet. Und wo kein Licht ist, zum Beispiel nachts im Wald, hat auch kein Licht zu sein. Das gehört zu Jakob Ziemnickis konsequentem Realismus-Konzept, ebenso wie das ausgewogene Miteinander von Bild & Wort oder das attraktive (Kamera-)Spiel mit Nähe & Distanz.