Reihe

Ein starkes Team – Familienbande

Stappenbeck, Martens, von Dohnányi, Weisse. In Routine erstarrendes Kollegium

In „Familienbande“, ihrem 73. Fall, ist die Ermittlergruppe um Otto Garber und der immer besser eingepassten Linett Wachow mit einem Entführungsfall befasst. Zwar entwickelt Leo P. Ard, Stammautor von „Ein starkes Team“ (ZDF / UFA Fiction), eine durchaus spannende und ausgetüftelte Variante dieses klassischen Krimimotivs. Doch wie bei den vorherigen Folgen ist zu beobachten, dass der titelgebende und ursprünglich inhaltlich bedeutsame Teamgeist kaum noch zum Tragen kommt. Vor allem die wiederkehrenden Figuren bleiben blass. Routine auf allen Seiten. Nur Stefanie Stappenbeck ragt schauspielerisch heraus.

Fernsehfilm

Erinnere dich, wenn du kannst!

Dieter Pfaff, Frank Giering, Thomas Kirdorf. Wenn der Vater mit dem Sohne

Ein TV-Star eilt ans Krankenbett seines im Koma liegenden Sohns, zu dem er seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Dramatische Familienzusammenführung im irischen Ambiente. Komödien-Autor Thomas Kirdorf tappt ein ums andere Mal in die Klischee-Falle. Der Film ist nicht unspannend. Und Dieter Pfaff weiß in seiner bekannten Mischung aus Sperling und Bloch mit physischer Kraft und Sympathiebonus über die Schwächen hinwegzuspielen.

Fernsehfilm

Letztes Kapitel

Nadja Auermann & Benjamin Sadler in einer kriminalistischen Versuchsanordnung

Zwei Freunde bestehlen einen Toten – und der schöne Racheengel in Form von Nadja Auermann naht. Der auf drei Personen konzentrierte Kammerspiel-Psychothriller zielt auf Spannungsmache, Überraschungseffekte und den subtilen Horror der Gefühle. Rosenmüllers ZDF-Produktion ist hochglanzpoliert, nicht immer logisch, aber durchaus spannend.

Reihe

Marie Brand und der überwundene Tod

Millowitsch, Schönemann, Richter-Röhl, Kaltenegger, Kennel. Trauer und Trauma

„Marie Brand” (ZDF / Warner Bros.) braucht dringend eine personelle Auffrischung. Das Zusammenspiel von Mariele Millowitsch und Hinnerk Schönemann wirkt mittlerweile viel zu routiniert, um noch für Überraschungen sorgen zu können. Der dreißigste gemeinsame Film zeigt ein weiteres Manko: Das Krimidrama „Marie Brand und der überwundene Tod“ erzählt eine durchaus interessante Geschichte, in der zwei Familien ein vergleichbares Trauma bewältigen müssen, aber die gut besetzten Nebenfiguren kommen viel zu kurz, um Anteilnahme zu wecken. Und die Umsetzung des Buchs durch Judith Kennel erreicht längst nicht die Intensität der von ihr inszenierten Krimireihe „Unter anderen Umständen“.

Reihe

Steirermord

Prinz, Unterberger, Moretti, Mittendorfer, Maria & Wolfgang Murnberger. Adel vernichtet!

Mit „Steirermord“ (ARD / Allegro Film) macht der Landkrimi aus der Steiermark das Dutzend voll: Im Mittelpunkt steht Tobias Moretti als allmächtiger und resoluter Graf, der nach der Entführung seiner jungen Verlobten die Sache selbst in die Hand nimmt. Kurz darauf sind das Opfer und ein Kidnapper tot. Die Ermittler Sascha Bergmann und Anni Sulmtaler fühlen der Adelsfamilie im ehrwürdigen Schloss auf den Zahn. Doch so recht will das noble Intrigenspiel nicht zünden, die Handlung schleppt sich dahin, und auch Moretti hat man schon besser gesehen. So bleibt es bei gediegener Krimi-Unterhaltung mit Aristokraten-Touch.

Reihe

Tatort – Animals

Udo Wachtveitl & Miroslav Nemec 1991: Bayerischer „Tatort“-Neuanfang mit Ansage!

Das Anschauen alter „Tatort“-Folgen mit Ermittlern, die heute noch aktiv sind, ist in mancherlei Hinsicht reizvoll. Neben der Zeitreise und naheliegenden Erkenntnissen à la „Waren die mal jung“ birgt das Wiedersehen mitunter auch überraschende Erkenntnisse. „Animals“, die Premiere der beiden Münchener, ein Film, in dem es um schockierende Tierversuche geht (mit entsprechenden Videoeinspielungen), würde heute vermutlich vernichtende Kritiken bekommen. Dramaturgie & Inszenierung vorgestrig; interessant nur einige Personalien.

Reihe

Tatort – Die große Angst

Löbau, Wagner, Bergemann, Lillie, Christine Ebelt. Der Schwarzwald läuft heiß

In der „Tatort“-Episode „Die große Angst“ (SWR) herrscht im sommerlichen Schwarzwald eine Klimakrise der besonderen Art. Nach einem tödlichen Vorfall in einer Seilbahngondel werden ein Mann und seine schwangere Partnerin von der Polizei gesucht. Während sich das Paar im Wald versteckt, wird ein Junge als vermisst gemeldet. Gerüchte und Vorverurteilungen heizen die Stimmung auf. Der gesellschaftspolitischen Parabel von Christina Ebelt (Drehbuch, Regie) mangelt es an einer glaubwürdigen Erzählung, und die etwas eindimensionale Inszenierung der permanenten Eskalation verliert schnell an Reiz. Kommissarin Franziska Tobler (Eva Löbau) und ihr Kollege Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) liegen ebenfalls im Dauerclinch. Das ist eher ermüdend als packend.

Reihe

Tatort – Du gehörst mir

Folkerts, Hoppe, Bitter, Roland Suso Richter. „Revierkrieg“ und mehrere Tote

Der SWR bleibt seiner Linie aus dem letzten Ludwigshafener „Tatort – LU“ (2015) treu: Der Zickenkrieg auf dem Revier zwischen Odenthal und Stern hat auch in „Du gehörst mir“ den gleichen Stellenwert wie der eigentliche Fall. Die Suche nach dem Mörder zweier Vergewaltiger ist zwar nicht originell, hat aber einige interessante Details zu bieten, darunter ein eigens für diesen Krimi produziertes Rap-Video. Handwerklich ist Roland Suso Richters Umsetzung ohnehin reizvoll; aber das Gezänk zwischen den Ermittlern braucht kein Mensch – und auch, was die Schauspieler-Leistungen angeht, ist das nicht alles Erste Liga.

Fernsehfilm

Tod an der Ostsee

Maria Simon, Ina Weisse, Bernadette Heerwagen. Mogelpackung mit Trauerflor

Ein Mann überfährt ein Kind und gilt in einem Ostseedorf fortan als „Mörder“ – bis er selbst tot in seinem Garten liegt. „Tod an der Ostsee“ ist Drama, Krimi, Dorfgeschichte, von allem ein Bisschen und nichts so richtig. Ein Dutzend Figuren – keine Perspektive, keine Erzählhaltung, kein stimmiger Ensemblefilm. Tränen verheizter Schauspieler gehen zu Klaviergeklimper auf Reisen. Dieser molltongefärbte, handwerklich mehr als solide Film von Martin Enlen aus der Kategorie Konditionierungsfernsehen mit rituellem Mörderraten gibt etwas vor zu sein, was er nur ganz selten ist: ein atmosphärisches Krimidrama.

Fernsehfilm

Unter anderen Umständen – Spiel mit dem Feuer

Wörner, Herforth, Brambach, Judith Kennel & eine Kommissarin, die nicht wegguckt

Um gutbürgerliche Foltermethoden kreist „Spiel mit dem Feuer“ aus der Reihe „Unter anderen Umständen“. Es müssen nicht immer S/M-Praktiken sein. Es geht darum, Menschen Schmerz zuzufügen. Das Buch lotet dieses Thema nicht tiefer aus. Der Angang des S/M-Themas ist lauwarm. Der Ermordete überschritt Grenzen beim Ausleben seiner Gewaltphantasien; der Film nähert sich keiner einzigen. Inszenierung bleibt flach & keine Szene in Erinnerung.

Reihe

Der Bozen-Krimi – Leichte Beute / Falsches Spiel

Chiara Schoras, Tobias Oertel, Thorsten Näter. Mörderische Ungereimtheiten

Wie in letzter Zeit bei mehreren ARD-Donnerstagskrimi-Reihen zu beobachten, setzt Das Erste nun auch den „Bozen-Krimi“ in einer Doppelfolge fort. Jeder Film funktioniert für sich und enthält zugleich Fortsetzungselemente. Der durchlaufende Handlungsfaden betrifft den Bozener Mafia-Statthalter Francesco Rossi. Im ersten Film nur eine Randfigur, wird er im zweiten zu einem der zentralen Protagonisten. Seine eigenen Leute schwächen seine Position innerhalb der Verbrecherorganisation. Zugleich verstärkt die Polizei ihre Bemühungen, Rossi endlich zu überführen und hinter Gitter zu bringen. Ein vielversprechendes Szenario, dessen Möglichkeiten nicht ausgereizt werden; die dramaturgischen Schwächen sind zu evident.

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Genre: Krimi-Drama

Sterne-Bewertung

Drehbuch

Regie

Produktionsfirma

Produktion

Ein starkes Team – Familienbande

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Letztes Kapitel

Marie Brand und der überwundene Tod

Steirermord

Tatort – Animals

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Tod an der Ostsee

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Der Masuren-Krimi: Fryderyks Erbe / Fangschuss

Das Geheimnis des Totenwaldes

Finsteres Herz – Die Toten von Marnow 2

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