Elke Haucks Realismus: zwischen gespieltem Sozialreport und „Berliner Schule“

Deutschland Ost, ein Mittdreißiger in der Krise. „Karger“, der Name ist Programm. Der Alltag des ehemaligen Stahlarbeiters ist trist, sein Lebensstil dürftig, seine Sprache schlicht. Karger „spricht“ mit seinem massigen Körper. „Karger“, der Titel passt auch zur Filmsprache. Der Alltag wird ausschnitthaft nachgezeichnet. Die Situationen sind dem Leben abgelauscht – undramatisch, roh, spröde. Gedreht mit Laien, schärft der Realismus von Elke Hauck den Blick dafür, wie Filme jenseits der Hochglanz-Bilder auch erzählt werden können.