
Der Aufwärtstrend des Magdeburger „Polizeiruf“-Duos Brasch/Köhler setzt sich mit „Zehn Rosen“ (MDR / filmpool fiction) fort. Die überdeutlichen Gegensätze zwischen der Einzelgängerin und dem Familienmenschen haben sich abgeschliffen. In diesem Krimidrama dreht sich alles um Liebe, Nähe, Partnerschaft und existentielle Verlusterfahrungen. Und genau das ist es, was Brasch umtreibt, seitdem sie sich dem Polizeipsychologen nicht nur auf der Therapeuten-Couch geöffnet hat. Auch der Fall um eine tatverdächtige Transfrau lässt sie geradezu eine empathische Haltung einnehmen. „Zehn Rosen“ ist typisch für diesen Reihen-Ableger, bei dem man immer schon etwas genauer hingucken musste, um seine Qualitäten zu entdecken. Der Film von Torsten C. Fischer biedert sich nicht an beim Zuschauer, besitzt trotz markanter Farbdramaturgie & atmosphärischem Score keine Oberflächen-Sexyness, sondern erzählt mit eigenwilligen Figuren eine eigenwillige Geschichte. Dieser narrativ dichte Film ist ein Fest der psychologischen Zwischentöne & schauspielerischen Nuancen.