
Ein Mitschüler kommt an ein intimes Video von Filmfreak Jakob. Die Hormone laufen Amok. Er weiß, was sich mit dem „Material“ alles machen lässt. Die Kamera, die dem 15-Jährigen die „böse Welt“ auf Distanz hielt, wird Jakobs größter Feind. „Homevideo“ erzählt von medialem Mobbing und einer Form der Mediatisierung von Wirklichkeit, die „wertvolle“ Sozialpraktiken schleichend verändert. Der Film erzählt aus der Opfer-Perspektive. Darüber, was den Jugendlichen im Film fehlt, Empathie, wird der Zuschauer in die Geschichte hineingezogen. Diese Tragödie konsequent subjektiv zu erzählen, nicht vornehmlich einen sozialkritischen Diskurs zu führen und ebenso auf eine genrehafte Zuspitzung zu verzichten – das macht „Homevideo“ eine Spur radikaler als „Wut“ oder „Ihr könnt euch niemals sicher sein“.