
Intimfeinde unter sich könnte das Motto von „Abstellgleis“ (WDR / Bavaria Fiction) lauten, der 26. Dortmunder „Tatort“-Episode, würde sich nicht bald ein noch markanterer Leitspruch anbieten: ein Kommissariat voller Verdächtiger. Aber zunächst mal geht es Faber an den Kragen. Jürgen Werner, Erfinder und mit 15 Episoden Stammautor dieses schmutzigen „Tatort“-Ablegers, hat wieder mal ganze Arbeit geleistet und bedient sehr viel mehr als nur das konventionelle „Ein-Kommissar-unter-Verdacht“-Narrativ. Vielmehr gibt er dem Vergangenen (Bönischs Tod, Fabers und Herzogs Vergehen im Dienst) in Kombination mit neuen potenziellen Gesichtern eine spannende Perspektive für die Zukunft. Ein besonderer Coup, sowohl dramaturgisch als auch besetzungstechnisch, ist die vorübergehende Einbindung von Daniel Kossik / Stefan Konarske. Und die Flamme des Ungewissen flackert bedrohlich über das Filmende hinaus weiter.