
Wurde das Titel gebende Domizil für extravagante Gäste zu seiner Hoch-Zeit als „das etwas andere Hotel“ gefeiert, so dürfte die Degeto-Produktion „Hotel Heidelberg“ gleichermaßen die etwas andere Hotel-Reihe werden. Schon die Besetzung ist erste Garnitur, aber auch in der Art, wie die Geschichten erzählt sind, lässt Autor Martin Rauhaus keinen Zweifel daran, dass hier kein schwäbisches „Traumhotel“ zu erwarten ist. Dramaturgie & Flow stimmen in „Kramer gegen Kramer“ noch nicht ganz, die Hauptdarsteller sind dafür umso besser: Hoger gibt wunderbar die Bärbeißige, Tscharre strahlt, Herbsts Psychotherapeut stottert und sorgt dafür, dass es zwischen Mutter und Tochter endlich besser klappt. Das Versprechen zum Start löst die zweite Episode, „Kommen und Gehen“, mit einem Mehr an Tiefgang ein.