
Mit den Episoden 5 und 6 pendelt sich die ARD-Degeto-Reihe „Der Lissabon-Krimi“ (Polyphon Pictures) auf einem guten Niveau ein. Die Figuren haben sich moderat weiterentwickelt. Die Spannung hält sich im ersten neuen Film zwar in Grenzen, aber dafür wandelt sich der zweite gegen Ende gar zum Thriller. Auch die Geschichten sind interessant. In „Zum Schweigen verurteilt“ übernehmen Anwalt Silva (Jürgen Tarrach) und seine Assistentin Marcia (Vidina Popov) den Fall eines Priesters, der beschuldigt wird, einen Jungen missbraucht und ermordet zu haben. Die Handlung von „Die verlorene Tochter“ ist emotional noch fesselnder: Nach Jahren ohne Kontakt taucht aus heiterem Himmel Silvas Tochter (Helen Woigk) auf. Sie hat sich einer militanten Umweltschutzorganisation angeschlossen und bittet den Vater um Hilfe: Ihr Freund steht unter Mordverdacht; sie ist überzeugt, dass der Geheimdienst dahintersteckt. Das Licht, längst eine Art Markenzeichen der Reihe, ist zauberhaft, die Musik ist gerade in Episode 2 regelrecht Fado-gesättigt.