
Ein Ehepaar mit Kindern hat sich auseinandergelebt. Die beiden versuchen es mit dem sogenannten Nesting, ein Wohnmodell für Trennungsfamilien, das vorsieht, dass die Kinder nicht aus ihrem „Nest“ gerissen werden, sondern dass jeweils ein Elternteil im Wochen-Rhythmus die Koffer packen muss. Klingt vernünftig; die Altlasten einer Ehe lassen sich aber nicht unter den Teppich kehren. „Nestwochen“ (ZDF / Bavaria Fiction, Conradfilm) bietet reichlich Anschlussmöglichkeiten für beziehungsgeplagte und trennungserprobte Zuschauer. Obwohl diese Komödie dramaturgisch eher konventionell bleibt und Lebensklugheit und Beziehungskompetenz vor allem des Gatten zu wünschen übrig lassen, schafft sie es mit ihrer lockeren, episodischen Erzählstruktur ziemlich weit nach oben auf der Gute-Laune-Skala. Der Film kommt schnell zur Sache, besitzt ein gutes Tempo und umschifft die allzu bekannten Banalitäten des Beziehungsalltags filmisch sehr geschickt. Das größte Plus aber sind Bettina Lamprecht und Matthias Koeberlin, die einfach perfekt darin sind, Menschen wie Du und Ich glaubwürdig darzustellen. Man wünscht beiden nur das Beste. Dass dies nicht heißen muss, man wünscht sich ein typisches Happy End, auch das spricht deutlich für „Nestwochen“.