
Der Titel legt ein Gedankenspiel im Stil von „Was wäre, wenn…?“ nahe, aber darum geht es in „Was gewesen wäre“ (WDR, Arte / Flare) überhaupt nicht. Drehbuchautor Gregor Sander, der seinen eigenen Roman adaptiert hat, erzählt ein doppeltes Beziehungsdrama: Als Ärztin Astrid mit ihrem Freund Paul ein verlängertes Wochenende in Budapest verbringt, trifft sie zufällig auf ihre Jugendliebe aus DDR-Zeiten. Julius ist damals geflohen. Auch Astrid bot sich beim Verwandtenbesuch die Chance, im Westen zu bleiben, doch sie hat sich für ihre Heimat entschieden. Der Reiz des Films liegt in der Parallelerzählung: Je mehr Paul über Astrids Vergangenheit erfährt, desto überflüssiger fühlt er sich. Florian Koerner von Gustorf, Produzent vieler Filme von Christian Petzold, hat sein Regiedebüt sehr sparsam gestaltet, weshalb der stark besetzte Kinofilm im Fernsehen gut aufgehoben ist.