
Emotionale Aufräumarbeiten und Neuanfänge an der Müritz: Die ARD-Freitagsreihe „Käthe und ich“ (Degeto / Bavaria Fiction) geht in die vierte Runde, wieder mit einem sehenswerten, mit Ulrike Krumbiegel, Christine Schorn und Paula Kalenberg in den Episoden-Hauptrollen perfekt besetzten Doppelpack. In „Freundinnen für immer“ wird das Thema Freundschaft von Autorin und Produzentin Brigitte Müller geschickt auch in alle Subplots eingearbeitet, während sich in „Verbotene Liebe“ der Psychotherapeut in seine (blinde) Patientin zu verlieben droht. Das Gefühl bleibt in den Geschichten die treibende Kraft bei der Heilung seelischer Störungen, die diesmal allerdings weniger systemischen Ursprungs sind. Die filmische Anmutung bleibt sommerlich-luftig, der Erzählrhythmus flüssig, die Kamera beweglich. Sichtlich gut tut der Reihe, dass der Held nicht länger mit schmerzverzerrter Betroffenheitsmiene die Filme durchleiden muss. Überhaupt haben die neuen Episoden Ballast abgeworfen: fort ist die Pflegerin, die Paul die Fälle zugeschustert hat, also keine Mariele Millowitsch (in einer immer unbedeutenderen Rolle) mehr, keine Klinik, kein nerviger Chefarzt, keine unnötigen Nebenschauplätze, keine nichtigen äußeren Konflikte.